Weihnachtsmarkt auf Temeswarer Art

Lichter, Baumkuchen und Fotos mit dem Weihnachtsmann

Weihnachtsstimmung kommt auf, wenn man die Temeswarer Fußgängerzone betritt.
Foto: Zoltán Pázmány

Den Lichtervorhang, der drei Jahre lang den Himmel vor der Oper erhellt hat, vermissen die Temeswarer. Aber es glitzert und leuchtet trotzdem im Zentrum der Stadt und die Verkaufsstände sowie die riesige Bühne ziehen die Blicke der Besucher an.

Am 1. Dezember ging es los: Der Anfang wurde am Nationalfeiertag gemacht, da sind die Verkaufsstände mit Fahnen geschmückt. Und auf der Bühne standen die Künstler – als krönender Abschluss das Konzert von INNA. Der Himmel wurde Punkt 23 Uhr von einem Feuerwerk erhellt, das in diesen Maßen von keinem Neujahrsfeuerwerk in Temeswar übertroffen wurde.

Die Weihnachtsdekorationen und Verkaufsstände lassen keinen Passanten einfach nur vorbeigehen. Man muss einfach stehen bleiben, sich kleine Dekorationen aus Ton, Papier oder Glas anschauen. Ein roter Weihnachtsmann mit schneeweißem Bart und Kulleraugen ganz aus Papier hergestellt lächelt aus seinen Papierschuppen – Origami eignet sich also auch zum Weihnachtsbasteln.

Aber der Weihnachtsmarkt ist heuer vielleicht mehr denn je ein Markt der Gerüche und der Geschmäcker. Jede dritte Verkaufsbude bietet Kürtöskalács (Baumkuchen) an, davor stehen die Leute immer Schlange, auch wenn die Preise seit dem Vorjahr gestiegen sind. Man fragt sich nur, ob es mit Nuss, Kokosraspeln oder Karamell sein darf. Das Mädchen, dessen Familie die Bude betreibt, gibt die nussige Variante als die beste an.

Jede vierte Verkaufsbude bietet Glühwein an, der bei den bereits niedrigen Temperaturen am Abend so gern genossen wird: pur oder mit den nötigen Ingredienzien, da brodelt es in einem Kessel und außer dem roten Trunk schwimmen Zitronenscheiben, Zimt und Nelken werden dazugetan, dann noch einmal kräftig umgerührt. Fertig! Serviert.

Auf dem Freiheitsplatz durften in diesem Jahr einige Verkaufsbuden aufgebaut werden: das „Lutelier“, die Ton-Bastelwerkstatt eben, und eine kleine Einrichtung, in der ein dicker Mann mit weißem Bart und rotem Anzug in einem Schlitten sitzt. Und wartet, dass man sich mit ihm fotografiert. Das kleine Mädchen neben ihm beginnt zu weinen, streckt die Arme aus: „Mama!“ Sie soll schnellstens auch ins Bild, oder das Bild wird nicht geknipst. Der Mann in Rot ist doch zu pelzig. Und echt scheint er auch nicht zu sein.