Wirtschaft runter, Steuereinnahmen rauf

Angaben des Fiskus widersprechen gefühltem Wirtschaftstrend

Reschitza - Die jüngsten Angaben der Reschitzaer Direktion für Öffentliche Finanzen (DFP) sind verwirrungsstiftend. Im ersten Jahresviertel 2013 haben die Steuerbehörden um elf Prozent mehr Einnahmen gehabt, melden sie, als in der selben Zeitspanne des vergangenen Jahres: 2013 waren es im Banater Bergland 138,37 Millionen Lei, ein Jahr zuvor zwischen Januar und März nur 127,56 Millionen Lei.

Andrerseits besagen die selben Angaben des Fiskus, dass auch unter den 100 größten Steuerschuldnern des Verwaltungskreises nur noch sechs Firmen/Institutionen figurieren. Im Vorjahr waren es jahresüber allein als Großschuldner über hundert (darunter gut 10 Prozent Kirchen und Pfarrämter), hieß es damals.
Im Kommuniqué an die Medien seitens des Fiskus heißt es (natürlich), dass dieser Aufwärtstrend „der exemplarischen Mobilisierung“ der Angestellten des Fiskus zu verdanken sei, auch wenn man sicher auch dort sehr wohl weiß, dass nichts zu nehmen ist, wo nichts da ist. Immerhin: selbst die, wie immer optimistischen, Prognosen des Fiskus sind zum Jahresbeginn um glatt das Doppelte überschritten worden, was die Steuereinnahmen und die Beiträge zu den diversen Budgets betrifft.

Dass die Angaben des Fiskus zumindest befremdlich sind, wenn man, und sei es auch nur oberflächlich, die Wirtschaftssituation im Banater Bergland kennt, das erklärt sich teilweise, wenn man sich die Prognosen des Arbeitsamtes anschaut. Die ignorieren nämlich voll und ganz die Ankündigungen über Entlassungen, die seit Wochen die Medien im Banater Bergland beschäftigen. Wenn nämlich bei Ductil Steel Ferdinandsberg/Oţelu Roşu in diesem Trimester (genauer: Anfang Mai, knapp nach den orthodoxen Ostern) 413 Personen – praktisch alle – entlassen werden und wenn das Reschitzaer Maschinenbauwerk UCMR kurz vor den orthodoxen Ostern mindestens 250 Personen entlässt, dann kündigt das Reschitzaer Arbeitsamt für die Zeitspanne bis Ende April ganze 21 Entlassungen an bzw. erwartet so viele (und alle durchwegs von anderen Firmen als den beiden erwähnten Großentlassern).

Da kann man nur feststellen: irgendetwas stimmt da nicht! Oder man muss sich fragen, ob solche Angaben bzw. Prognosen unter dem Einfluss der Politik stehen, die – un-bedingt! – Erfolge ankündigen bzw. vor- und nachweisen möchte. Sollten sich die Angaben aber auf die vom Arbeitsamt erwarteten Arbeitslosigkeitsgelder für die Entlassenen beziehen, dann wird es tragisch.