Zehn Jahre Stranggussanlage

Kleine Feierstunde im Stahlwerk TMK Reschitza

Reschitza – Das zehnjährige Funktionieren der Stranggussanlage des Reschitzaer Stahlwerks TMK-Artrom feierte Generaldirektor Romulus Ioan mit der Belegschaft. Zwischen Februar 2007 und Februar 2017 sind in Reschitza 2.737.057, 6 Tonnen Stahl für die Rohr-Walzwerke desselben russischen Konzerns TMK-Artrom in Zagel unterschiedlichster Form gegossen worden. Während dieser Zeitspanne gehörten die anfangs über 1000, heute knapp 800 Reschitzaer Stahlwerker zu den bestbezahlten Metallarbeitern Rumäniens. Anfangs goss man auf der neuen Stranggussanlage Blooms der Dimension 260 x 340 Milimeter ausschließlich für die Bedürfnisse des Konzerns, später ging man damit und mit den anderen Dimensionen der Zagel zum Rohrewalzen (Durchmesser 180, 250 und 280 Milimeter) auf den Auslandsmarkt. Der Kundenkreis umfasste allmählich auch Produzenten von Schmiedeerzeugnissen, nicht nur Rohrwalzwerke.

Ende 2007 wurde die Blockwalzstrasse außer Betrieb gesetzt, weil die Stranggussanlage allen Bedürfnissen der Produktion und der Nachfrage der Absatzmärkte entsprach. Damit wurde auch einem nicht sehr schönen Kapitel der Werksgeschichte von Reschitza ein Ende gesetzt. Um nämlich dieses Blockwalzwerk (nach einem schon zum Zeitpunkt der Lizenz-Übernahme veralteten sowjetischen Modell) zu bauen, ist in der Reschitzaer Altstadt ein ganzer Straßenzug samt Stadtteilbahnhof (zwischen Universal-Kaufhaus und Orthmayerschem Haus) angerissen worden und, weil die Arbeiten im Verzug waren, im Innern der Riesenhalle eine Art „Potemkinsches Dorf” errichtet worden, das als Blockwalzstrasse hingestellt wurde, weil Partei- und Staatschef und Diktator Nicolae Ceauşescu bei seinem einzigen Besuch in Reschitza unbedingt das Objekt einweihen wollte (das nachher erst fertig gebaut wurde). Ein wichtiger Teil des Investmentprogramms von TMK machte auch die Pfannenbehandlung aus, wobei parallel die Zagelproduktion auf Rund- und Vierkant-Zagel diversifiziert wurde.

Gegenwärtig ist TMK das bedeutendste und stabilste Werk von Reschitza (das aber immer noch durch die Feinstaubbelastung mitten in der Stadt für viel Diskomfort „sorgt”, weil die Entstaubungstechnologien, die für viel Geld angeschafft und installiert wurden, nicht die erwarteten Resultate bringen). Außerdem ist es, nach dem japanisch-deutschen Automotive-Hersteller Sumitomo-Bordnetze aus Karansebesch (wo über 4000 Leute tätig sind, bei weiteren Ausbautendenzen) immer noch der größte private Arbeitgeber des Banater Berglands.