Zum Abnehmen – und zum Lachen

Zehn sonderbare Wege, um überflüssige Körperpfunde los zu werden

Es ist eigentlich ein ernstes Thema, das aber zu oft missbraucht wird: das Abnehmen. Der Kampf mit den überflüssigen Kilos, um das vorgegebene Idealgewicht zu erreichen, reicht von gesund und kontrolliert essen bis zum krankhaften Hungern mit psychischen Störungen. Davon profitieren nicht nur Ernährungswissenschaftler, sondern auch die Lebensmittelindustrie. Denken wir nur an die Werbewirkung, die Beschreibungen wie „kalorienarm“ oder „ohne Zucker“ - oft unberechtigt -in Zusammenhang mit Nahrungsmitteln erzielen. Zur Abwechslung habe ich auf deutschen und rumänischen Webseiten mal nach ungewöhnlichen, aktuellen oder vergessenen Methoden zum Abnehmen gesucht, die von Hollywoodstars bis zu sogenannten Experten ausgehen und zumindest für Staunen und Kopfschütteln sorgen dürften. Sie sollten mit Humor „genossen“ werden, denn das beste Mittel, das richtige Körpergewicht zu erreichen und zu halten, bleibt mit Sicherheit eine gesunde Ernährung und eine aktive Lebensweise.

1. Rote Teller

Es soll tatsächlich stimmen: Wer sein Essen in roten Tellern vorgesetzt bekommt, wird geneigt sein, früher mit dem Essen aufzuhören. Und wenn die Teller zudem kleiner als üblich sind, sinkt das Risiko, dass man zu viel isst, weiter. Diese Farbentheorie hat auch eine zweite Variante, die einfach Rot mit Blau ersetzt, sich aber nicht nur auf Teller beschränkt: Wenn die Küchenwände blau gestrichen sind, die blauen Teller auf einem blauen Tischtuch und mit blauem Besteck samt blauen Servietten vorgelegt werden, soll der Appetit nicht mehr so groß sein. Umgekehrt soll Gelb  appetitfördernd wirken, vor allem im Falle der Becher und Gläser. Angeblich soll das die Fastfood-Industrie auch wissen. Fazit: Farbenfrohes Besteck ist gut, nicht nur für die Augen.

2. Die gute linke Hand

Zugegeben, diese Methode zum Abnehmen ist recht primitiv: Man verzichte auf die rechte Hand und bediene sich bei Tisch der linken. Im Falle der Linkshänder gilt das Umgekehrte. Die weniger geschickte Hand wird Löffel oder Gabel langsamer zum Mund führen, was vielleicht zunächst frustrierend sein dürfte. Aber man isst langsamer und hoffentlich auch weniger. Der Vorteil ist, wie auch bei Methode 1, dass es sich nicht um eine Diät handelt und dass die Investition eigentlich nur in einer gehörigen Portion von Willen und Geduld besteht. Der Nachteil wäre, dass mit der Zeit die Linke so gut wie die Rechte arbeiten wird und dann muss man wohl zeitweilig eine Alternative zu dieser „Kur“ finden.
Wer das Essen mit beiden Händen gleich gut beherrscht, dem bleibt diese Methode freilich versagt.

3. Kaltes Wasser

Unser Körper verbrennt Kalorien. Doch wenn er zu viele davon in Form von Nahrung erhält, legt er vorsorglich Fettreserven für schlechtere Zeiten an. Wir können jedoch, besagt diese Theorie, dazu beitragen, dass der Körper zusätzliche Kalorien verbrennt, indem wir einfach ein Glas kaltes Wasser trinken. Der Organismus verbraucht an die 20 kcal, um das kalte Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Kaltes Wasser ist folglich gleichbedeutend mit Minuskalorien. Eine sehr billige Methode, vielleicht nicht so gut für die Zähne. Gilt leider nicht für Bier oder andere Getränke, denn die haben zusätzliche Kalorien. Gefrorenes Wasser in Form von Speiseeis fällt wegen dem Fett- und Zuckergehalt ebenso weg. Interessant hingegen die Variante von Renee Zellweger: Sie nimmt nach der Mahlzeit, sozusagen als Dessert, Eiswürfel aus dem Kühlschrank zu sich.

4. Fernseher abschalten

Dieses Mittel gilt für jene, die viel Zeit vor dem Fernseher verbringen und dabei dazu neigen, während der Werbeblöcke Chips zu knabbern, Süßigkeiten zu naschen oder von der Schokoladentafel zu kosten. Nicht zufällig sind diese Artikel deshalb oft Thema der Werbung. Doch auf den Filmgenuss muss man nicht komplett verzichten: angeraten wird, im Web zu streamen oder Filme ohne Werbeunterbrechung am Computer zu verfolgen. So kommt moderne Technik als Vorbeugung für übermäßigen Süßigkeitenverzehr zum Einsatz. Eine zusätzliche Hilfe für jene, die es auch dann nicht lassen können: Legen Sie in ihrem Kühlschrank einfach keine Reserven an Naschzeug an!

5. Schlafen

Der große Elvis, der bekanntlich Probleme mit seinem Körpergewicht hatte, soll daran geglaubt haben: Wer viel schläft, verbraucht weniger Kalorien und wird nicht so schnell hungrig. Heute scheint diese Auffassung widerlegt zu sein, denn Sport zu treiben hält fit. Selbst bei Partys soll es angebracht sein, sich beim Tanzen zu verausgaben, um Kalorien zu verbrennen. Doch stellt sich die Frage: Steigert Bewegung letztendlich nicht auch den Appetit? Es wäre sehr einfach und gemütlich, konsequent die eine oder andere Mahlzeit zu verschlafen und vielleicht nur träumend satt zu werden.

6. Bandwürmer

Ein Gerücht, das in Zusammenhang mit der Operndiva Maria Callas zirkulierte, besagt, dass diese mit Hilfe von Bandwürmern bis zu 30 Kilogramm ihres Übergewichtes verlieren konnte. Mit anderen Worten: Wenn wir selber nicht mehr Herr über unseren Magen sein können, dann kommen uns Parasiten zu Hilfe. Wir füttern also nicht nur uns selbst, sondern auch die kleinen Lebewesen in unserem Körper.
Parasiten sind nicht immer Krankheitserreger, sondern können auch Freunde werden.

7. Shangri-La

Diese Methode besteht im Trinken von einem Glas Olivenöl oder, leichter zu vertragen, von Zuckerwasser zwischen den Mahlzeiten. So wird der Appetit gezügelt und man nimmt ab. Olivenöl zu trinken ist gar nicht so einfach. Man sollte reichlich Zitrone hineintropfen, ansonsten könnte man mit der Leber Probleme bekommen. Deshalb ist es wohl besser, viel Flüssigkeit (zwei Liter pro Tag wären zu schaffen) zwischendurch zu trinken – am besten diverse Teesorten, die man abwechselt, damit man desselben Geschmacks nicht überdrüssig wird.

8. Extreme Diäten

Lord Byron, der zu Fettsucht neigte, soll für eine strenge Diät geworben haben, die ihm zum Verlust von 30 Kilogramm verholfen haben soll. Er ernährte sich zeitweilig nur mit Wasser, Essig, gekochten Eiern und Keksen. Zur Kategorie der strengen Diät zählen auch sonderbare Kuren, die aber nicht jedermanns Sache sind und auf Dauer das körperliche Gleichgewicht wegen der einseitigen Ernährungsweise stören. So soll es Stars geben, die nur Babykost zu sich nehmen – nicht um jung, sondern um dünn zu bleiben. Andere wiederum haben es mit Affenkost versucht. Eine Variante zu dieser Methode ist, das Essen bewusst ungenießbar zu machen. Wenn einen der Heißhunger überkommt, streut man z.B. reichlich Salz ins Essen und es wird nicht im Magen, sondern im Müll landen. Weniger essen heißt in diesen Fällen schlechter essen. Man isst nicht, bis es einem schlecht wird, sondern man isst so schlecht, dass man rechtzeitig aufhört, damit einem nicht schlecht wird.

9. Zähne putzen

Die Zähne zu putzen, ist etwas Gesundes und Selbstverständliches. Man tut es gewöhnlich am Morgen und am Abend oder nach einer Mahlzeit. Jene, die diese Methode bevorzugen, tun es sozusagen mitten in der Mahlzeit. Sie stehen plötzlich vom Tisch auf, gehen ins Badezimmer und putzen sich die Zähne – am besten mit Pfefferminz-Zahnpaste. Das Gefühl der sauberen Zähne und der frische Mundgeruch senden ans Gehirn ein klares Signal: Mahlzeit beendet, nicht weiter essen, weil die Zähne sauber sind und es bleiben sollen. Bei den Frauen gibt es die Variante, den Lippenstift aus der Tasche zu holen und die Farbe - mit oder ohne Aroma - auf die Lippen aufzutragen.

10. Riechen oder  nicht riechen

Manche werden schon vom Riechen satt - besonders, wenn sie in der Küche zu tun haben. Wenn sie die verschiedenen Düfte und Aromen von Speisen und Gewürzen wahrnehmen, reicht ihnen das. Auf andere Personen wirken solche Sinneswahrnehmungen umgekehrt – erst durch sie wird der Appetit so richtig geweckt. Man isst bekanntlich nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit den Augen und, so scheint es, auch mit der Nase. Für letztere Kategorie gibt es die Empfehlung, sich einfach eine Wäscheklammer an die Nase zu zwicken - und die Lust zum Essen wird, nicht wegen Atemnot, geringer. Mit buchstäblich verstopfter Nase am Tisch zu sitzen – das geht wohl nur im eigenen Haushalt. Im Restaurant, vor dem Kellner und den anderen Gästen,  wäre es wohl eher unangebracht... Die Aufzählung könnte weitergeführt werden - zum Beispiel mit Methoden wie Hypnose oder Beten. Letzteres sollte allerdings nicht mit religiös motivierten Fastenzeiten verwechselt werden. Es gibt Kreise und Sekten, die sogar glauben, einfach mit Wasser und bestimmten Atemtechniken auf Sparflamme leben zu können.

Paradox ist auch, dass Leute, die freiwillig oder unfreiwillig eine strenge Diät berücksichtigen mussten, ein hohes Alter bei guter Gesundheit erreichen konnten. Das gilt auch für Gefangene, die jahrzehntelang eine spärliche Kost in ihrer Gefängniszelle erhielten, abmagerten und darbten, aber nicht ihre Lebens-energie und Reserven aufbrauchten. Mit Sicherheit spielt dabei auch die erbliche Anlage mit. Es gibt Leute, die akribisch auf ihre Ernährung achten und trotzdem schnell zunehmen - und andere, die sich wenig um Menge und Qualität ihrer Speisen scheren, ohne dabei Probleme mit ihrem Gewicht zu haben. Andere wiederum futtern sich zusätzliche Kilos an, weil sie einsam oder frustriert sind oder an Liebeskummer leiden. Allgemein gültige Wunderrezepte zum Abmagern gibt es nicht – nur ernste oder weniger ernste Diätpläne, die zudem maßgeschneidert sein sollten. Freilich helfen sie kaum, wenn nicht der Wille des Betroffenen mitspielt und auch Unterstützung seitens der Familie sicher ist.