Zum Barbara-Tag im Banater Bergland

Die älteste Reschitzaerin trägt den Namen der Schutzpatronin der Bergleute

Reschitza - Am 4. Dezember feiern Katholiken und Orthodoxe den Tag der Heiligen Barbara/Sfânta Varvara, der Schutzpatronin der Bergleute, Geologen, Architekten und Sträflinge/Gefangenen. Die Heilige Barbara wurde im 3. Jahrhundert in Nikodemia in Kleinasien geboren und im 12. Jahrhundert von der West- wie auch der Ostkirche als Heilige in ihrem jeweiligen Kalender aufgenommen. An diesem Tag feiern die Bergleute ihre Schutzpatronin durch Heilige Messen und Kulturereignisse - auch in den (überwiegend ehemaligen) Bergbauzentren des Banater Berglands. Ihr Name wird allerdings immer seltener als Taufname Kindern mitgegeben.

Im Banater Bergland haben deutsche, tschechische und italienische Kolonisten den Kult der Heiligen Barbara heimisch gemacht, der, wie vieles im Alltags- und geistigen Leben der Bergleute, auch von den Rumänisch-Orthodoxen übernommen wurde. Zahlreiche römisch-katholische Kirchen des Banater Berglands haben als Seitenaltäre Barbara-Altäre oder Heiligenbilder mit der Darstellung der Heiligen Barbara.

Bis zum heutigen Tag ist es in vielen Familien des Banater Berglands üblich, an diesem Tag Zweige von Obstbäumen in eine Vase ins Haus zu holen, die dann in der Regel im Vorfeld des Heiligen Abends erblühen. Schnittblumen waren früher etwas Seltenes zu dieser Jahreszeit.

In Reschitza gibt es in der „Maria Schnee“-Kirche in der Altstadt einen Barbara-Seitenaltar, wo traditionsgemäß am Barbaratag eine Grubenlampe brennt.
Am Barbara-Tag hat auch die älteste Reschitzaerin Namenstag. Sie heißt Barbara Masai und wurde am 24. Oktober 105 Jahre alt.