Zwei Standortvorschläge für ein neues Krankenhaus

Kronstädter Bürgermeisteramt verzichtet auf Stadionbau

Kronstadt – Noch in diesem Monat könnte der Stadtrat Kronstadt/Braşov seinen älteren Beschluss widerrufen, der das Grundstück, wo das ehemaligen Munizipalstadion stand, der Nationalen Gesellschaft für Investitionen (Compania Naţională de Investiţii) übertrug. Geplant wurde damals der Bau einer modernen Fußballarena, so wie es sie in Klausenburg/Cluj-Napoca oder Piatra Neamţ gibt. Inzwischen gelten andere Prioritäten: auf dem rund acht Hektar großen Grundstück könnte ein neues Krankenhaus für den Kreis Kronstadt entstehen.

Bürgermeister George Scripcaru stellte dieses Angebot auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kreispräfekten Ciprian Băncilă und der Kreiratsvorsitzenden Mariana Câju vor. In einer Partnerschaft mit dem Kreisrat soll das Bürgermeisteramt das Grundstück, die Infrastruktur und die Gas-, Wasser- und Stromversorgung sichern, während der Kreisrat das Projekt erarbeitet. Bekanntlich gehört das Gesundheitswesen in den Kompetenzbereich des Kreisrates, aber die Eigentumsrechte über die Immobilien und Grundstücke der Kronstädter Krankenhäuser „Tractorul“ und „Astra“ sind der Stadtverwaltung zugesprochen.

Ein neues Krankenhaus in dem sämtliche Abteilungen untergebracht werden können, ist seit Jahren ein Anliegen der Kronstädter. Das jetzige Kreiskrankenhaus entspricht nicht mehr modernen Standards und ist überfordert. Hinzu kommt, dass für manche Patienten Transfers in andere städtische Krankenhäuser zwecks Analysen oder Behandlung notwendig sind. Das neue Krankenhaus würde auch die Kosten für Notfallaufnahmen senken, da diese bei „Tractorul“, „Astra“ und „Mârzescu“ entfallen werden, unterstrich Mariana Câju.

In die Immobilien von „Tractorul“ und „Astra“ könnten Behörden umziehen, die vorläufig hohe Mietkosten für ihre Sitze begleichen müssen, schlug Scripcaru vor. Falls dieser Standort abgelehnt werde, könne dort statt einem Hospital ein modernes Tagungszentrum entstehen, das der Stadt noch fehlt.
Als zweite Standortvariante nannte Scripcaru ein Gelände von ungefähr 12.000 Quadratmeter in der Nähe des Forschungsinstitutes für Kartoffelanbau, am Stadtrand. Dieser Standort bietet auch den Vorteil, leicht erreichbar zu sein, weil er nahe an der Kronstädter Verkehrsumleitung liegt.

Der Bau eines neuen Krankenhauses war auch die Forderung einer Bürgerinitiative, die der Arzt Dan Grigorescu gestartet hatte.