Zweiter Anlauf für das Temeswarer Museum der 1989er Revolution

Temeswar – Der Temescher Kreisrat ist ein zweites Mal gezwungen, das Verteidigungsministerium und die Regierung in Bukarest um die Übergabe der alten Stadtkommandantur am Freiheitsplatz/Pia]a Libert²]ii zu ersuchen. Wie die ADZ mehrmals berichtet hat, war der Kreisrat bereits einmal Nutznießer des dringend sanierungsbedürftigen Altbaus, doch laut der ursprünglichen Vereinbarung musste die Kreisverwaltung das Gebäude in einem einzigen Jahr sanieren und dort das Museum der Revolution von 1989 einrichten.


Erst nachdem die Armee ausgezogen war und die vom Verteidigungsministerium gesetzte Frist bereits lief, stellte die Kreisratsleitung merkwürdigerweise fest, dass in einer Zeitspanne von einem Jahr ein solches Unterfangen nicht einmal richtig in die Wege geleitet werden kann, von der Gebäudesanierung, der Einrichtung und der Eröffnung des Museums ganz zu schweigen. An Absurdität ist die Geschichte des gescheiterten Vorhabens kaum zu überbieten, denn es kann nur schwer glaubhaft gemacht werden, dass im Temescher Kreisrat keiner den Zustand eines Gebäudes einschätzen könnte, das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut wurde, seit mindestens 30 bis 40 Jahren überhaupt nicht mehr instandgesetzt wurde und seit 2016 leer steht. Andererseits ist auch die Vorgehensweise des Ministeriums fragwürdig, unklar ist, warum es diese für rumänische Verhältnisse eindeutig unzumutbare Frist von einem Jahr durchgesetzt hatte. Erklärungen hierzu lieferten weder das Verteidigungsministerium, noch die Kreisverwaltung.
Die Frist lief natürlich aus, das Verteidigungsministerium sprach dem Kreisrat die Nutzrechte ab und Bürgermeister Nicolae Robu erklärte mehrmals öffentlich, dass der Kreisrat nicht in der Lage ist, ein solches Vorhaben durchzuführen und forderte die von den Sozialdemokraten geleitete Behörde, das Projekt aufzugeben und der Stadtverwaltung zu überlassen.


Die PSD-Regierung will jedoch davon nichts hören, bei einem Besuch in Temeswar versicherte Verteidigungsminister Mihai Fifor, dass der Kreisrat das Gebäude bekommt. Nun haben die Kreisratsherren das neue Gesuch genehmigt, die Regierung müsste einen entsprechenden Beschluss verabschieden. Wann dies geschehen könnte und wann die weiteren Schritte eingeleitet werden, konnte der Temescher Kreisratsvorsitzende C²lin Dobra bei der Abstimmung im Kreisrat nicht sagen, er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass Temeswar im Jahre 2021 ein Museum der Revolution von 1989 haben wird.