DFDB mit Konferenz zu Großrumänien

Während des Vortrags (v.l): DFDB-Vorsitzender Dr. Johann Fernbach und der Historiker Dr. Ioan Ha]egan Foto: Zoltán Pázmány

Eine Konferenzreihe, die der 100-Jahr-Feier des Vereinten Rumäniens gewidmet ist, hat vor Kurzem unter der Schirmherrschaft des Demokratischen Forums der Deutschen begonnen. Bei der ersten Konferenz dieser Art, über das Banat zur Zeit und kurz nach dem 1. Weltkrieg sprach der Banater Historiker Dr. Ioan Hațegan.

Der in Tschanad geborene und über weite Strecken auch Deutsch sprechende 69 Jahre alte Geschichtsforscher, auf das mittelalterliche Banat spezialisiert, zeigte die Interessen Rumäniens in diesem Krieg auf. Das Banat, mit seinen vielen hier lebenden Nationen war nicht zuletzt im Fokus der Länder, die sich etwas vom Kuchen abschneiden wollten, wobei es zur Aufteilung der Region auf die drei benachbarten Länder kam. Selbst die Ausrufung einer Banater Republik stand zeitweilig zur Debatte, dann ließ man jedoch zum Teil die Bevölkerung in den noch bestehenden Wahlkreisen entscheiden, wie ein französischer Offizieller der rumänischen Regierung empfohlen hatte. „In den Geschichtsbüchern – vor allem im Kommunismus - wurde natürlich nicht gerne zugegeben, dass ein Fremder den Rumänen solcher Art Lektionen erteilt hat“, so Dr. Hațegan. Die Banater Deutschen hatten sich über ihre Delegierten für Rumänien entschieden.

Das Banat steht jedoch für Toleranz und gutem Zusammenleben, setzte Hațegan fort. Allein in der Kirche und auf dem Friedhof sei man getrennt. Sympathien und Antipathien seien eher eine persönliche Angelegenheit gewesen, sagte der Historiker. Und zur oft gestellten Frage der massiven Auswanderung der Banater Deutschen nach 1989: „Ich glaube, dass Fass war für sie einfach übergelaufen“. (bz)