„Die Liebe Christi drängt uns“

Andreas Reinholz feiert sein 40-jähriges Priesterjubiläum und seinen 65. Geburtstag

Andreas Reinholz verbrachte ein halbes Leben als Seelsorger in der Temeswarer Josefstadt. Als er nach Radna umsiedelte, gab es sogar Proteste seitens einiger Gemeindemitglieder aus der Josefstadt – so beliebt war Reinholz da.

Die Baustelle in Maria Radna: Pfarrer Andreas Reinholz schaffte es, die Sanierung der beliebtesten Banater Wallfahrtskirche durchzusetzen.
Fotos: Zoltán Pázmány

Andreas Reinholz erblickte am 27. September 1950 als viertes von fünf Kindern der Eheleute Martin und Maria geb. Mayer das Licht der Welt. Von 1957 bis 1965 besuchte er die Schule in seinem Heimatort Sanktanna/Sântana im Kreis Arad, wonach er die katholische Mittelschule in Karlsburg/Alba Julia absolvierte. Von 1969 bis 1975 studierte er Theologie. Am 22. Juni 1975 folgte die feierliche Priesterweihe durch Bischof Marton Aaron und am 29. Juni 1975 die Doppelprimiz mit Franz Marksteiner in ihrer Heimatgemeinde Sanktanna. Seinen Primizspruch  hat Andreas Reinholz aus dem zweiten Brief an die Korinther (Die Bewährung des Apostels in seinem Dienst/Der Dienst der Versöhnung) gewählt und lautet: „Die Liebe Christi drängt uns“.

Vom 1. August 1975 bis 31. August 1986 betraute man den jungen Kaplan mit den Pflichten des Seelsorgers in der Temeswarer Josefstadt. Am 1. September 1986 wird Andreas Reinholz zum Pfarrer der Temeswar- Josefstadt befördert. 1990 erfolgt die Ernennung zum Dekan (Decanatus Timisoarensis). Von 1977 bis 1983 war Andreas Reinholz Notar, von 1983 bis 1995 Advokat, von 1995 bis 1999 Richter und seit 1999 ist er Ehebandverteidiger und promotor iustitiae beim kirchlichen Diözesangericht in Temeswar/Timişoara. Direktor der neugegründeten Caritas Banat ist er von 1990 bis 1992 und ab 1993 hat er dann das Amt des Direktors der Caritas Temeswar inne. Am 1. Mai 1992 eröffnet er die erste Armenküche in Temeswar, in der Anfangs täglich für 80 Personen gekocht wurde. 1995 übernimmt er auch die Pfarrei Orzydorf/Orţişoara mit den Filialen Merzydorf/Carani, Knees/Satchinez, Kalatscha/Calacea, Baratzhausen/Bărăteaz und Hodoni. Das Gemüse aus den dazugehörenden Gemüsegärten wird in der Armenküche verwendet.

Da er im Jahre 2000 Erzdechant des Kreises Temesch wurde, übergibt er die Caritas dem Verband der Diözese. Im selben Jahr wird er Mitglied des Domkapitels, Canonicus Iunior, einfach Domkapitular genannt. Seit 2009 ist er Canonicus Archidiaconus (Erzdechant der Kathedrale). Zwischen 2001 und 2003 wurde unter seiner Regie der erste katholische Kindergarten in Zusammenarbeit mit den Notre Dame Schulschwestern, dreigruppig mit Ganztagesprogramm in drei Sprachen (Deutsch, Rumänisch und Ungarisch) erbaut. Eine Woche nach dessen Fertigstellung übergibt er den katholischen Kindergarten an seinen Nachfolger und übernimmt ab 1. Oktober 2003 die Pfarre Maria Radna bei Lippa/Banat als Pfarrer und Wallfahrtsdirektor. Ab 2005 ist er nicht mehr Erzdechant des Kreises Temesch, sondern Dechant des Dechanates Pankota. Seine silberne Messe feierte er mit Franz Marksteiner am 18. Juni 2000 in Sanktanna und Anfang August selben Jahres in der Josefstadt in Temeswar.

Nun steht am 4. August 2015 um 11 Uhr sein 40-jähriges Priesterjubiläum in Maria Radna an. Zu diesem Anlass gratulieren wir ganz herzlich und danken Andreas Reinholz, dass er „ja“ gesagt hat zu den verschiedenen Herausforderungen, vor welche Gott ihn gestellt hat. Besondere Projekte brauchen besondere Menschen. Möge der Heilige Geist ihn auch weiterhin leiten, möge Maria durch ihn noch viele Menschen den Weg zu Jesus Christus zeigen und möge Maria Radna eine Städte der Begegnung mit dem Glauben und eine Vertiefung der Beziehung zu Gott durch Maria, der Mutter der Gnaden, werden.

Andreas Reinholz selbst ist unendlich dankbar, ein Werkzeug Mariens sein zu dürfen. Für viele seiner Landsleute ist er ein Vorbild im Glauben, im Gottvertrauen, im Umgang mit den Menschen und ein Zeuge der großen Gnade und Liebe Jesu Christi.

Er selbst wünscht sich für die Zukunft mehr Kontakte und konkrete Zusammenarbeit mit den Wallfahrtsorten aus der näheren Umgebung. In Maria Radna möchte er den begonnenen Weg der Renovierungsarbeiten fortsetzten (zum Beispiel: die Kreuzwegstationen auf dem Kalvarienberg, das Innere der Kirche, die Krypta unter der Kirche, das Schaffen von Übernachtungsmöglichkeiten). Auch wenn er bald das Rentenalter erreicht hat, denkt er noch lange nicht ans Aufhören, sondern steckt noch voller Ideen, Pläne und Visionen, welche auf den geeigneten Moment warten um umgesetzt zu werden. Wir wünschen ihm dafür einen „langen Atem“, Gesundheit und zum geeigneten Moment, die geeigneten Leute an seiner Seite für sein segensreiches Wirken.

Katharina Hell, Leingarten im Juli 2015