Die Story hinter dem Papier

Temeswarer können mit Dushky eine bunte Welt erleben / Von Andreea

Andreea Muntean (Dushky) verleiht der Welt mehr Farbe.

Die bisherigen Kollektionen der jungen Designerin ließen zwei Charakteristiken ihrer Persönlichkeit ans Licht kommen: die bunte, kindische Seite und die ernste, konzeptuelle.

Kleine, lustige Monster, Broschen und Accessoires: Die Handmade-Ware bietet Andreea Muntean auf ihrer Webseite dushky.blogspot.ro zum Verkauf.

Mit dem Bemalen von Schuhen machte Dushky einen weiteren Schritt in ihrer Karriere und wurde zur offiziellen Designerin des U-Man Shops.

Egal, auf welchem Material oder Objekt: Andreea Muntean lässt ihrer Kreativität freien Lauf. Fotos: privat

Viele junge Leute sind heutzutage kreativ, doch nur die wenigsten machen aus ihrer Begabung einen Beruf. Die 25-jährige Temeswarerin Andreea Muntean, Dushky, schaffe es aber, aus einem kleinen Mädchen, das bereits im Kindergarten etwas anders zeichnen wollte als die anderen Kinder, heute eine junge Designerin zu werden. Sie bietet etwas anderes als übliche Modetrends – sie bietet durch ihre Werke einen Einblick in ein buntes, fröhliches Leben. Dushky, so wie sie von klein auf von ihrer Familie als Abkürzung für Andreea gerufen wird, ist  heute die offizielle Designerin der U-Man Shops in Rumänien.

Bis jetzt hatte die junge Designerin mehrere Bereiche der Mode ausprobiert, doch derzeit kümmert sie sich mehr um Accessoires, wie Broschen, Anstecker, Schmuck, Taschen und Kissen. Alle werden von einer lustigen Seite dargestellt. Die Figuren auf ihren Werken sind meistens kleine Monster und Comicbuchgestalten, die sie selbst entwickelt hat. „Dies ist meine lustige Seite. Meine ernsthafte möchte ich durch Modedesign ausdrücken“, sagt Andreea Muntean. Aber auch hier möchte sie etwas anders wirken. Ihre erste Kleiderkollektion schaffte sie zum Abschluss der Fakultät. „Carnivale“ hieß ihre Kollektion, die insgesamt zwölf bunte Kleidungsstücke präsentierte. Mit einem Faschingsimage ließ sie die Models mit überdimensionierten Kragen über den Catwalk laufen. Diese erste Kollektion widerspiegelt ihre Persönlichkeit, meint sie. „Ich habe hiermit zwei meiner Seiten zum Ausdruck bringen wollen: die konzeptuelle Seite und meine kindische, farbenfrohe Seite“, erklärt Dushky. „Dabei habe ich viel Farbe in den Vordergrund bringen wollen, aber auch unterschiedliche geometrische Formen und eine interessante Mischung von verschiedenen Materialien“, fügt die junge Künstlerin hinzu. Dies war auch das erste Mal, dass die junge, damals noch angehende Designerin, der tatsächlichen Schaffung eines Kleidungsstückes begegnete. „Es ist eine Sache, wenn man die Designs einfach auf einem Blattpapier zeichnet, und es ist etwas ganz anderes, wenn man tatsächlich mit Materialien, Schnitt und Nähen zu tun hat“, erinnert sich Andreea Muntean zurück.
Ihre zweite Kollektion schaffte sie, als sie ihr Masterstudium abschloss. Damals wollte sie etwas ernster wirken und inspirierte sich vom menschlichen Körper - „Skeleton“ hieß somit ihre Kleiderkollektion. „Womit alles beginnt? Gewöhnlich mit einer Idee. Die Idee ist das Skelett – die Skizze aller Sachen. Davon ausgehend nannte ich meine Schaffung einfach `Skeleton´“, erklärt Andreea Muntean die Idee hinter ihrer Kollektion. Für die insgesamt fünf Kleidungsstücke studierte sie im Detail den menschlichen Körper und versuchte, den Kleidern ihren eigenen Stil einzuprägen. „Die verschiedenen Körperteile waren überdimensioniert – die Größen der Hüften oder der Schultern waren übertrieben“, sagt sie. Beide ihrer Kollektionen kamen gut beim Publikum und bei den Designlehrern von der Uni an. Das ermutigte sie, weiter zu träumen und sich mehr in dieser Richtung zu wünschen.


Handmade-Ware statt Massenschneiderei

Dass sie eines Tages ihre eigene Modewerkstatt leiten wird, kann sie sich gut vorstellen. Sie hat aber Angst, dass sich ihre Arbeit in eine einfache Schneiderarbeit verwandelt. „Ich möchte Designerkleider machen – Kleider, die sofort als meine Werke erkannt werden“, träumt die junge Designerin.

Nach ihrem Studium begann Dushky, Handmade-Ware zu produzieren: kleine Anstecker und Broschen aus einem wollenen Material, zuerst Blumen, dann Tierchen und abstrakte Modelle. Nun stellt sie ihre eigenen Figuren dar. In ihrem Online-Shop http://dushky.blogspot.ro bietet sie vieles an: einzigartige Kissen und aller Art Accessoires stehen zum Verkauf. Auf ihrem Blog präsentiert Andreea Muntean „The story behind the paper“ (Die Geschichte hinter dem Papier). Sie erzählt, wie ihre Kreationen entstehen und bebildert alles.

Auch auf einer der Webseiten für Handmade-Ware in Rumänien, www.breslo.ro, wird ihre farbige Ware zum Verkauf angeboten. Seit einiger Zeit ist sie nun auch Modekritikerin für diese Webseite und bietet den Kundinnen Tipps für einen schickeren Stil an. Dabei bezieht sie sich auf die Ware, die auf dieser Webseite angeboten wird. Auch Modeartikel schreibt sie und versucht, einen Einblick in die aktuelle Modetrends zu verleihen.

Die U-Man Designerin

Seit einigen Jahren ist Dushky die offizielle Designerin der U-Man Shops in Rumänien. Die Läden bieten Sportware an. Dabei zeichnet sie auf Sticker und Tüten bis zu T-Shirt-Aufzeichnungen und andere Accessoires kleine Monster, die Extremsport betreiben. Diesen Job bekam sie, nachdem sie vor sechs Jahren an einem Wettbewerb, der vom Laden veranstaltet wurde, teilnahm. Dort musste sie Schuhe bemalen. Weil sie sich selber als sehr akribisch bezeichnet, konnte sie die Bemalung nicht zu Ende führen, gewann aber trotzdem den Wettbewerb. „Ich hatte sehr viele Details auf den Schuhen malen wollen, darum konnte ich in der festgelegten Zeit nicht zu Ende malen. Die Leute vom U-Man-Shop haben aber meine künstlerische Art geschätzt und mir vorgeschlagen, mit ihnen zusammenzuarbeiten“, sagt Andreea Muntean. Die ersten Projekte waren die Erstellung von Postern und Plakaten, als auch der Entwurf von Stickern. Die junge Frau ließ sich aus der Straßen- und Graffiti-Kunst inspirieren. So konnte sie ihren eigenen Stil umsetzen, so dass nun die Dushky-Sticker mit den Monstern und Comics einige der meist gesuchten Sachen im U-Man geworden sind.

Bei den Open-Air-Events, die vom Sportwarenladen U-Man, meistens im Sommer, veranstaltet werden, malt sie auf aller Art von Materialien und Objekten. So wurde ein altes Auto zu einem bewundernswerten Vehikel, als sie vor zwei Jahren einen Dacia komplett bemalte. „Kunden kommen mit ihrer Ware zu mir und wollen, dass ich ihnen etwas ganz Originelles drauf male. So mache ich aus einem einfachen Skateboard, zum Beispiel, ein einzigartiges Stück“, schließt Dushky.