Donauschwäbischer Kulturpreis verliehen

Der Hauptpreis 2017 ging an die Lyrikerin Ilse Hehn

Die Lyrikerin und Künstlerin Ilse Hehn.
Foto: Zoltán Pázmány

Der Donauschwäbische Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg 2017 wurde kürzlich im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen verliehen. Dieser Kulturpreis, womit sich dieses Bundesland zu den Donauschwaben, darunter auch zu den Banater Schwaben, und ihren kulturellen Leistungen bekennt, 1966 vom Bundesland gestiftet, seit 1995 im zweijährigen Turnus vergeben, wurde heuer zum 38- Mal verliehen. „Es ist gut und wichtig, dass es einen Donauschwäbischen Kulturpreis gibt“, sagte zum Anlass der Preisverleihung Thomas Strobl, der Stellvertretende Ministerpräsident, Innenminister und Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler. „Die Donauschwäbische Kultur macht Erfahrungen zugänglich, die ansonsten verborgen blieben oder in Vergessenheit gerieten… Die donauschwäbische Kultur bereichert die deutsche Kultur um einen besonderen Ton“. Die Jury zur Vergabe des Donauschwäbischen Kulturpreises unter der Leitung des aus Hatzfeld stammenden Hans Vastag vergab einen Hauptpreis, dotiert mit 5000 Euro, einen jeweils mit 2500 Euro dotierten Förderpreis und eine Ehrengabe. „Die Lyrikerin und Bildende Künstlerin verfügt über eine künstlerisch-literarische Doppelbegabung…“, würdigte Minister Strobl das umfassende Wirken von Ilse Hehn. „Mit dieser Spannweite trägt Ilse Hehn in mustergültiger Weise zur Vermittlung donauschwäbischer Kultur und deren Einbettung in die deutsche und europäische Gegenwartskultur bei“. Der mit 2.500 Euro belohnte Förderpreis ging an Herbert Werner Mühlroth für sein vielschichtig-tiefgründiges und umfangreiches Wirken für die Verbreitung des deutschen und donauschwäbischen Kulturgutes  als freiberuflicher Autor, Publizist, Dolmetscher und Übersetzer. Die mit 2.500 Euro dotierte Ehrengabe ging an Helmut Erwert. Er gehört laut Minister Strobl „zweifelsohne zu den angesehensten donauschwäbischen Historikern und zu den engagiertesten donauschwäbischen Persönlichkeiten aus dem ehemaligen Jugoslawien“.

Die aus dem Banat (Lowrin) stammende Lyrikerin und bildende Künstlerin Ilse Hehn, die seit 1992 in Ulm lebt und wirkt, debütierte schon 1973. Seither hat sie Lyrik- und Prosabände veröffentlicht und mehrere Literaturpreise in Deutschland und Rumänien erhalten. Hervorzuheben ihren preisgekrönten Band „Irrlichter Kopfpolizei Securitate“ (2013) und „Heimat zum Anfassen oder: Das Gedächtnis der Dinge (2013) sowie den Lyrikband „Sandhimmel“ (2017). Ilse Hehn ist Vizepräsidentin des Exil-P.E.N.