Ein Faktotum des Banater Forums

Edith Singer: Verdienstvolles Wirken in allen Forumsbereichen

Die neue Vorsitzende verabschiedet sich von der scheidenden Amtsinhaberin, die jedoch als Stellvertreterin im Vorstand weiterwirken wird. Foto: Siegfried Thiel

Die gebürtige Bakowaerin Edith Singer - sie wurde am 17. Februar 1950 in der Banater Heckengemeinde geboren - gelernte Lehrerin, seit 13 Jahren in Rente, bekanntlich Witwe des ehemaligen langjährigen DFDB-Vorsitzenden Karl Singer, kann wie wenige Forumsmitglieder seit den Gründerjahren des Banater Forums auf ein vielseitiges und verdienstvolles Wirken in fast allen Bereichen des Forums zurückblicken. Demnach ist ihre nun erfolgte Wahl zur neuen DFDT-Vorsitzenden als eine Herzenssache der Forumsmitglieder aber auch als eine folgerichtige Vertrauensentscheidung für das Schicksal des Forums in der nächsten Zukunft anzusehen.

Edith Singer besuchte die deutsche Grundschule in der Heimatgemeinde und schloss sie  im benachbarten Kurbad Busiasch ab. Nach Abschluss des deutschen Lyzeums Nr. 10 in Temeswar besuchte sie die Chemie-Physik-Fakultät der Temeswarer West-Uni. Ihre berufliche Tätigkeit entfaltete sie bis zumn Eintritt in den Ruhestand als Chemielehrerin am Temeswarer Kunstlyzeum (1976-2005). Hier versah sie in der Zeitspanne 1990-1993 auch das Amt einer stellvertretenden Schulleiterin. Seit 1995 leitet sie das

DFBJ (Deutsches Forum der Banater Jugend) an. Seit Jahren ist sie ein aktives Mitglied im Vorstand des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat und des Demokratischen Forums der Deutschen in Temeswar, seit Kurzem auch im Minderheitenausschuss der Temeswarer Stadtverwaltung. Ihre für das Forum und die deutsche Gemeinschaft des Banats nach der Wende wohl bedeutendste und nachhaltigste Tätigkeit entfaltete sie jedoch in fast drei Jahrzehnten in der Pflege des deutschen und banatschwäbischen Volks- und Brauchtums, in der Anleitung des 1992 gegründeten Jugendtrachtenvereins "Banater Rosmarein" und etlicher anderer lokalen Volkstanzgruppen des Banats. Der im November 1992 in einem Klassenzimmer der Lenauschule gegründete Trachtenverein zählt heute ungefähr 80 Mitglieder von acht bis 35 Jahren. Der Trachtenverein sicherte auch seinen Nachwuchs und seine Zukunft mit der 1997 gegründeten Kindertanzgruppe "Hänschenklein" ab. Hauptziel war und ist die Pflege der deutschen Kultur, des Volks- und Brauchtums. Ein besonderer Akzent liegt auf dem schwäbischen Volkstanz, Volkslied, der Volksmusik und der alten, traditionellen banatschwäbischen Volkstrachten. Besonders wichtig für das Weiterbestehen einer organisierten Pflege des banatschwäbischen Volks- und Brauchtums ist die von Prof. Singer angeleitete Feldforschung zur Geschichte und der Traditionen der Deutschen im Banat, die Ausbildung von Volkstanzgruppenleitern, Jugendtourismus und Sozialarbeit.  Der "Banater Rosmarein", der Ende 2017 sein 25. Jubiläum beging, beteiligt sich weiterhin aktiv an allen Kirchweihfesten, Trachtenfesten, an den Heimattagen, den Deutschen Kulturtagen des DFDT, an Festivals und Festen im In- und Ausland (Europäische Kulturwoche der Jugend). Beim 12. Heimattag der Banater Deutschen in Temeswar erhielt der "Banater Rosmarein" für seine verdienstvolle Tätigkeit eine der 30 Ehrenmedaillen des DFDR.