Expo: „Geschichte eines Handwerks“

Eine Zeitreise in die Vergangenheit im Kunstmuseum

Die Uhrensammlung Kindlein zählt über 1000 Modelle.

Das zeitgetreue Image eines Ladens und einer Uhrmacher- und Goldschmiedwerkstatt, so wie sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert existierten – das wird im März in Temeswar/Timisoara zu sehen sein. „Rückerstattungen - Die Geschichte eines Handwerks“ (Reconstituiri - Istoria unui mestesug) heißt die Ausstellung, die im März im Temeswarer Kunstmuseum eröffnet wird.

Emil Kindlein, der Enkel eines bekannten Uhrmachers aus Lugosch/Lugoj, stellt das erhaltene Erbgut seines Großvaters vor. Einzigartige Gegenstände aber auch die getreue Ausstattung des Ladens und der Werkstatt seines Großvaters, Petru Kindlein, werden wie eine Zeitreise in die Vergangenheit für die Besucher der Ausstellung wirken. Eine beeindruckende Kollektion von Uhren, Möbel, spezifisches Werkzeug für die Herstellung von Uhren und Schmuck, sogar Vintage-Werbung sowie Dokumente und Veröffentlichungen der Familiengeschichte und der Handwerkskunst sollen dafür sorgen, dass die Atmosphäre dieser Zeiten heraufbeschworen wird.

Petru Kindlein arbeitete als Uhrmacher- und Goldschmiedemeister in einer Werkstatt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Lugosch. Er starb 1992 mit 81 Jahren und arbeitete als Uhrmacher bis zu seinem letzten Lebensjahr. Viele der deutschen oder jüdischen Uhrmacher, die früher in Lugosch gelebt haben und ausgewandert sind, ließen Kindlein ihre Uhren als Geschenk zurück. So zählt mittlerweile die Sammlung etwa tausend Uhren. Wand-, Taschen-, Handuhren oder Wecker – all diese hat Emil Kindlein von seinem Großvater geerbt. Die Ausstellung im Kunstmuseum wird auch durch die einzigartigen Uhren ergänzt, die zu diesem Anlass zur Schau gestellt werden.

Die Vernissage der Ausstellung sollte laut Planung am 2. März stattfinden. Doch die starken Schneefälle in der Stadt an der Bega könnten die Eröffnung hinausschieben. „Ich brauche etwa anderthalb Wochen, um die exakte historische Ausstattung perfekt zu machen. Derzeit kann ich die Objekte wegen des Schnees nicht transportieren“, sagt Emil Kindlein. Egal, aber ob am 2. März oder eine Woche später, werden die einzigartigen Objekte der Ausstellung den ganzen Monat und auch in der ersten Aprilwoche im Barockpalais am Domplatz zu besichtigen sein. Dies ist nicht das erste Mal, dass diese Objekte ausgestellt werden. 2008 fand eine Wanderausstellung statt. Damals konnten die Exponate in Schäßburg/Sighi{oara und Lugoj bewundert werden. Diesmal wird die Ausstellung auch durch eine persönliche Sammlung von Uhren von Emil Kindlein ergänzt. Die Vernissage der Ausstellung wurde für Freitag, den 2. März im Kunstmuseum angesetzt. Über eventuelle Änderungen wird in der ADZ/BZ zu lesen sein.

Emil Kindlein ist Mitglied der Rockband Acoustica. Zusammen mit seinem Bandkollegen Daniel-Silvian Petre wird der Musiker bei der Vernissage auch ein Rezital darbieten. Die Ausstellung kann bis Anfang April besichtigt werden.

Emil Kindlein ist ein Temeswarer Gitarrist. Er hat mehrere Jahre in der Band For Sale gespielt. Seit einigen Jahren hat Kindlein zusammen mit Daniel Silvian Petre die Band Acoustica gegründet. Zusammen haben sie bereits zwei Alben veröffentlicht.