Freiwilligendienst als Orientierung zwischen Selbstfindung und Ausbildung

Zwei Kulturweit-Freiwillige erzählen über ihre Erfahrungen

Wir haben Paula (links) und Simon (rechts) in einem Café in der Innenstadt von Pécs getroffen. Foto: Antonia Welck

Simon Mendel aus Potsdam und Paula Recknagel aus Schmalkalden sind zwei Freiwillige aus Deutschland,die derzeit in Mohács/Mohatsch und Pécs/Fünfkirchen in Schulen tätig sind. Alexandra Lolea und Judit Fanni Nyers haben sie bei einer heißen Schokolade in einem gemütlichen Café getroffen und ihnen Fragen über den Freiwilligendienst gestellt.

 

 

Warum machen Sie einen Freiwilligendienst?

Paula: Ich weiß noch nicht, was ich studieren möchte, ich will reisen, ein bisschen die Welt sehen, und es danach herausfinden. Dieser Freiwilligendienst bedeutet für mich eine Pause zwischen der Schule und der Universität.

Simon: Ich habe den Freiwilligendienst gewählt, weil ich nicht wusste, was ich weiter studieren will.

 

Was bedeutet es, wenn man ein Freiwilliger ist und was muss man dafür tun?

Paula: Man tut dies, wenn man etwas Gutes tun, anderen helfen und ein bisschen Deutschland präsentieren möchte. Man muss gute Sprachkentnisse haben, man muss kommunikativ, offen für Neues, und ein bisschen abenteuerlich sein.

 

Simon: Als Freiwilliger arbeitet man unbezahlt und in meinem Fall bin ich auch im Ausland. Man muss sich bewerben, dierichtigen Qualitäten und außerdem viel Glück haben. Man muss mindenstens 18 Jahre alt sein.

 

Warum haben Sie den Freiwilligendienst in Ungarn gewählt?

Paula: Ich habe Ungarn nicht direkt gewählt, wir konnten nur den Kontinent wählen. Ich wollte nicht sehr weit weggehen, aber trotzdem eine neue Welt kennenlernen. Deshalb habe ich sofort mit ja geantwortet, als ich gehört habe, dass Ungarn infrage kommt.

 

Simon: Man konnte nur die Region wählen. Ich wollte nach Südamerika oder Afrika fahren, aber dort habe ich keine Stelle bekommen. Dann musste ich mich für Kroatien oder Ungarn entscheiden und letzendlich wurde es dann Ungarn.

 

Was machen Sie in Ihrer Einsatzstelle?

Paula: Ich arbeite in Pécsam Fachgymnasium für Tourismus, Handel und Gastgewerbe. Ich spreche mit den Schülern über alles mögliche, zum Beispiel darüber, was sie gerade im Unterricht gemacht haben. Außerdem helfe ich bei der Vorbereitung auf die DSD-Prüfung, manchmal helfe ich auch bei Ausflügen.

Simon: Ich unterrichte Deutsch und Englisch am Kisfaludy-Károly Gymnasium. Ich helfe im Deutschunterricht, bei der DSD-Prüfung und ich kontrolliere zb. Schülertexte auf Deutsch und auch auf Englisch.

 

Was möchten Sie nach dem Freiwilligendienst machen?

Paula: Ich möchte studieren, aber ich weiß noch nicht, was ich studieren will. Ich interessiere mich für Sprachen, Medien, Filme, und Theater.

Simon: Ich habe noch 8 Monate bis zum Studium in Frankfurt. Dort werde ich Wirtschaft studieren, was ich sehr praktisch finde.

 

Seit wann seid Ihr in Ungarn und bis wann werdet Ihr noch hier bleiben?

Paula: Ich bin seit dem 13. September in Ungarn, und ich werde bis zum August 2019 bleiben.

Simon: Ich bin seit dem 14. September hier, und ich werde bis zum 20. Februar bleiben.

 

Was war die größte Überraschung in Ungarn?

Paula: Für mich war es die Schule, weil es dort viele Schüler gibt, die älter sind als ich und weil die Schüler in der Schule gleichzeitig für das Abitur und einen Beruf lernen können.

Simon: Für mich war die größte Überraschung, dass es in Ungarn viele deutsche Filme zu sehen gibt.

 

Möchten Sie vielleicht später noch mal nach Ungarn kommen?

Paula: Ich möchte auf alle Fälle zurückkommen, zum Beispiel um einen Urlaub zu machen, oder wenn ich einen Job bekomme, kann ich vielleicht auch wieder nach Ungarn fahren.

Simon: Ja, ich möchte auch später nach Ungarn zurückkommen, aber nur nach Budapest, weil es eine sehr schöne Stadt ist.

 

Welche Sprachen sprechen Sie und interessieren Sie sich für die ungarische Sprache?

Paula: Ich spreche Englisch, ein bisschen Französisch und ich versuche Ungarisch zu lernen. Ja, ich interessiere mich dafür, obwohl die Sprache schwer ist. Es macht mir Spaß, eine neue Sprache zu lernen, und es wird hier einfacher, wenn ich die Sprache kenne. Die kleinen Erfolge motivieren mich.

Simon: Ich spreche Deutsch, Französisch, Spanisch und Englisch. Ja, ich interessiere mich für die ungarische Sprache, weil ich sie hier im Alltag vertsehen muss.

 

Was gefällt Ihnen am besten in Fünfkirchen oder Mohatsch? 

Paula: Mir gefällt das Nationaltheater und Tettye sehr und dass ich viele Reisen machen kann. Ich finde die Menschen sind freundlich.

Simon: Es ist eine schöne Stadt und obwohl sie klein ist, gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten.

 

Was machen Sie in ihrer Freizeit?

Paula: Ich lese gern Bücher, höre Musik und treffe mich mit meinen Freunden.

Simon: In meiner Freizeit mache ich gern Musik mit meinem Computer.

 

Der Text ist beim Journalistikseminar des FunkForums in Fünfkirchen erstellt worden.