Frischweg von der Universitätsbank

Junge Bauingenieure wollen ins Ausland – aber nicht für immer

Hortensia Costescu schaffte die höchste Prüfungsnote unter den Absolventen der Abteilung für Bauingenieurwesen in deutscher Sprache. Für dieses Ergebis wurde sie von dem deutschen Konsul ausgezeichnet. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Seit nunmehr 22 Jahren gibt es die deutschsprachige Abteilung für Bauingenieurwesen an der TU Politehnica in Temeswar/Timişoara. Absolventinnen und Absolventen dieser Abteilung haben dank ihrer guten Deutschkenntnisse die Möglichkeit, leichter einen Arbeitsplatz in Rumänien oder im deutschsprachigen Ausland zu finden. Darüber hinaus können sie sich noch während des Studiums um ein Doppeldiplom bemühen. Dieses vergeben zur Zeit die TU München und die HTWG Konstanz, die mit der TU Politehnica einen Kooperationsvertrag abgeschlossen haben.

Vor Kurzem fand an der Abteilung für Bauingenieurwesen in deutscher Sprache die Abschlussprüfung statt. Insgesamt 14 junge Bauingenieure verließen in diesem Jahr die Universitätsbänke.

Der deutsche Konsul in Temeswar, Klaus Christian Olasz, zeichnete auch in diesem Jahr die besten Absolventinnen und Absolventen aus. „Ich denke, es ist schon ein Privileg, in einer faktisch Fremdsprache zu studieren, denn die Absolventinnen und Absolventen erschließen sich dadurch einen größeren Radius bei der Berufswahl. Das ist ein entscheidender Aspekt in einer immer mobiler werdenden Welt“, sagte Konsul Klaus Christian Olasz, der sich wünschen würde, dass die deutschsprachigen Studiengänge aus Rumänien auch im Ausland bekannt werden. Der Konsul brachte Buchpreise für die Absolventen mit, die die besten Prüfungsnoten erzielten. Hortensia Costescu, die ab Herbst einen Masterstudiengang in Konstanz starten wird, und Alexandra Camelia Gabriş schafften es in diesem Jahr auf die Plätze eins und zwei im Ranking der besten Prüfungsnoten. Für die originellste Arbeit wurde Mihai Petrov prämiert, der auch ein Diplom der TU München besitzt.

„Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Angleichung der Lebensverhältnisse voranschreitet und nicht mehr so viele ins Ausland gehen“, sagte Konsul Klaus Christian Olasz. „Ich würde gern zuerst ein bisschen Erfahrung im Ausland sammeln“, so Absolvent Mihai Petrov. Sowohl er, als auch Jahrgangsbeste Hortensia Costescu schließen es nicht aus, nach einer mehrjährigen Auslandserfahrung wieder nach Rumänien zurückzukehren und hierzulande Karriere zu machen.