„Meine erste Frage hat oft nichts mit dem Thema zu tun”

Interview mit einer Journalistin: Kriszta Molnár arbeitet als Redakteurin und Reporterin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVR Neumarkt, für die deutsche Sendung.

Wie sind Sie zum Journalismus gekommen?

Eigentlich habe ich nie gedacht, dass ich jemals Journalistin werde, weil ich zu scheu war um frei mit unbekannten Menschen zu reden. Es war eher ein Zufall. Als Kind wünschte ich mir immer eine berühmte Malerin zu werden. Ich wurde von dem Bruder einer meiner Freundinnen zum Radio gerufen und da habe ich die Welt zum Journalismus gefunden, seitdem wusste ich, dass ich diesen Beruf ausüben möchte.

Machen Sie auch andere Aktivitäten neben Journalismus?

Ja, ich schreibe gern Geschichten für meine zwei Töchter, sie inspirieren mich. Ich habe auch ein Buch in ungarischer Sprache herausgegeben, „ Die Farben der Hausschokolade“, indem es um meine Kindheit im Kommunismus geht. Es sind eigentlich mehrere Bildergeschichten, die Ereignisse aus meiner Kindheit zeigen. Ich will mein Buch auch in deuscher Sprache schreiben. Neben Journalismus studierte ich fünf Jahre Kunst und jetzt unterrichte ich Erwachsenen und Kindern Kunst.

Was braucht man um eine gute Journalistin zu sein?

Karl Windberger, der ehemalige und vor kurzem verstorbene Fotograf der Banater Zeitung, sagte einmal: „Um ein guter Journalist zu werden, braucht man ´gute Füße´, also Geduld.“ Ein guter Journalist muss sehr neugierig sein, zuhören können und eine ruhige Ausstrahlung haben. Ich meine, die Fragen sollen einfach sein, damit der Gesprächspartner alles versteht. Meine erste Frage an den Interviewpartner ist immer außergewöhnlich und hat meist nichts mit dem Thema zu tun.

Wie teilen Sie sich Ihre Arbeitszeit ein?

Ich arbeite zwei Tage pro Woche. An einem Tag komme ich zur Arbeit und drehe die Videos und am nächsten Tag schneide ich sie. Ich versuche so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen, aber manchmal muss ich auch am Wochenende arbeiten.

Würden Sie im Ausland arbeiten?

Ich weiß nicht, ob ich ins Ausland gehen würde, um da weiter zu arbeiten. Ich war einmal in Deutschland, in Halle, und arbeitete dort ein ganzes Jahr. Seitdem wollte ich nicht mehr ins Ausland, fern von meiner Familie, und arbeite nur noch in Rumänien.