Ohne Lernhilfen in den Schulstart?

Entscheidung des Ministers bekannt gemacht

Nach der Wende gibt es „schlankere“ Lehrbücher, aber jede Menge Lernhilfen und Übungsbücher, die diese ergänzen sollen. Auch Eltern verlangen diese und setzen dabei viel zu viel auf Quantität: Wie viele Seiten hat mein Kind vollgeschrieben? Und (leider) nicht: Was kann mein Kind wirklich?

August. Ferienzeit für Kindergärten, Schulen, Universitäten. Das Bildungsministerium überrascht aber mit neuen Entscheidungen oder Bekanntmachungen. Die jüngste davon war, dass alle Lernhilfen, die seit 2002 vom Ministerium zugelassen wurden, diese Zulassung verlieren. Ein Ausschuss soll bis September (also kurz vor Schulbeginn) konkrete Vorschläge machen. Noch hat das Kreisschulinspektorat keine genauen Angaben bekommen, wie die Leiterin, Prof. Aura Danielescu für die BZ erklärt hat. Aber sie begrüßt es, dass Ordnung geschaffen wird.

In der Eminescu-Buchhandlung, sind gleich mehrere Tische voll mit Lernhilfen. Ähnlich präsentieren sich bei Esotera einige Regale. Was nicht ist, kann noch kommen, bei Esotera kann man sich die Lernhilfen auch bestellen. Oder man geht ins Netz und erledigt den Einkauf mit ein paar Klicks. Der Markt boomt. Doch welche Lernhilfe ist wirklich wertvoll? Es gibt durchaus klug zusammengestellte Lernhilfen wie auch, das muss man so sagen, auch jede Menge Schrott.

Lernhilfen braucht man. Sie sind in allen Schulsystemen präsent. Man muss nur auf die Webseite einer Buchhandlung gehen (zum Beispiel thalia.de oder hugendubel.de) und Lernhilfen eingeben, dann wird man merken, dass es auch in Deutschland viele, sehr viele Lernhilfen gibt. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, sucht man dann nach Produkten von Verlagen wie Duden, Klett oder Pons. Diese haben sich im Laufe der Zeit etabliert. Und: Dahinter stehen wirklich kluge Köpfe.

Doch was genau schlägt der Minister vor? Die Kommission soll innerhalb eines Monats ein Projekt der Methodologie für die Erarbeitung, Evaluierung, Zulassung, Genehmigung und den Gebrauch der Lernhilfen ausarbeiten. Auch die Nutzung der Lernhilfen im Unterricht wird zu einem richtigen Prozess, denn zuerst muss es der Rat der Lehrkräfte aus der betreffenden Schule den Einsatz der einzelnen Lernhilfen genehmigen, was mit dem Einverständnis des Schulinspektorats und des Elternvereins von statten gehen soll. Klingt wie die Einführung eines Qualitätssystems, klingt nach Qualitätskriterien. Hoffen wir, dass es auch so sein wird und dass nicht nur Bürokratie geschaffen wird.