Rückblick auf 25 Jahre und Blick in die Zukunft

Temeswar und Karlsruhe sind seit 25 Jahren verbunden

Der Name der deutschen Partnerstadt Karlsruhe auf der "Ehrentafel": Auf der Einfahrtstafel zur Begastadt neben den Namen der anderen Partnerstädte.
Foto: Zoltán Pázmány

Mit Hilfsspenden für die Temeswarer Krankenhäuser nach der Wende hat es angefangen. Bereits 1992 wurde eine Städtefreundschaft angeregt. Fünf Jahre später wurde dann die Städtepartnerschaft unterschrieben, nachdem die Kontakte zwischen den beiden Städten eine Vervielfältigung und Vertiefung gekannt hatten.

Einladung von Schülergruppen, Praktika für Jugendliche und Austausche mit der Verwaltung gehörten dazu. Es gab rege wirtschaftliche Kontakte, als die deutsch-rumänischen Wirtschaftsbüros (eines in Karlsruhe und eines in Temeswar) gegründet wurden. Kontakte zwischen den Universitäten wurden und werden gepflegt, so sind Auslandssemester an der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft und umgekehrt an der Universität „Politehnica“ Temeswar keine Neuigkeit, und seit zwei Jahren bietet dieselbe Hochschule in Zusammenarbeit mit der West-Universität auch ein Doppelabschlussprogramm „Wirtschaftsinformatik und Rechnungswesen“ an. Der Freundschaftskreis Temeswar – Karlsruhe pflegt die Kontakte zwischen den Bürgern.

Beim Besuch der Delegation aus Karlsruhe Mitte Mai in Temeswar hat Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup die Bedeutung mit gutem Beispiel voran zu gehen in Europa heute: „‚Wir müssen Brücken zueinander bauen, wenn wir in dieser wahnsinnigen Welt Aussicht auf Rettung haben wollen.‘ Das hat der Schauspieler und Schriftsteller Sir Peter Ustinov einmal gesagt. Und genau das ist es, was Temeswar und Karlsruhe sich auf die Fahne geschrieben haben: Brücke zueinander zu bauen.“ Auch freut sich Karlsruhe, dass Temeswar den Titel einer Kulturhauptstadt Europas 2021 gewonnen hat und will der Partnerstadt in den kommenden Jahren besonders nahe stehen.

In diesem Frühjahr hatten Künstler aus Karlsruhe Temeswar besucht: Schauspieler des Badischen Staatstheaters Karlsruhe sind mit dem Gastspiel „Stolpersteine“ im Rahmen des Doppelfestivals FEST-FDR aufgetreten, dazu kamen die Lesung der Autorin Hedi Schulitz sowie des in Rumänien geborenen und in Karlsruhe schaffenden Künstlers Adrian Florea.

Im Herbst werden die Temeswarer in Karlsruhe präsent sein: Fünf Künstler der Gruppe „NOIMA“ nehmen an einer Gruppenausstellung der V8-Plattform am 9. September statt. Im Oktober wird die Autorin Henrike Brădiceanu-Persem, die zugleich die Leiterin des Literaturkreises „Die Stafette“ ist, zu einer Lesung in Deutschland erwartet. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wird das Trio „GENTIS“ aus Temeswar ein Konzert im Karlsruher Rathaus bestreiten.