Veranstaltungsreihe über Banater Persönlichkeit

Vierzigster Todestag von Alexander Tietz begangen

Im Bukowina/Museum: Antonia Maria Gheorghiu und Erwin Josef Țigla. Foto: privat

Das Hinscheiden der bekanntesten Persönlichkeit der Banater Berglanddeutschen des XX. Jahrhunderts, Alexander Tietz, liegt vier Jahrzehnte zurück. (Die BZ vom 13. Juni berichtete.). Der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ und das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen (DFBB) haben in ihrem Kulturprogramm für den Monat Juni mehrere Veranstaltungen organisiert, die Alexander Tietz gewidmet waren.

Die Erste fand im Buchenland, am Sonntag, dem 3. Juni, im Deutschen Haus in Radautz statt. Unter dem Motto: „Alexander Tietz und seine Welt: das Banater Bergland“ sprach der DFBB-Vorsitzende über Leben und Wirken des Schriftstellers, Volkskundlers und Erziehers und trug einige „Briefe von der Alm“ („Scrisori de la sălaș”) aus seinen ersten Veröffentlichungen, die im Jahr 1939 in rumänischer Sprache erstmals in der Publikation „Reșița“ erschienen sind, vor.

Für die Einführung zur ersten Veranstaltung im Buchenland sorgte sowohl die Vorsitzende des Regionalforums Buchenland des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Antonia Maria Gheorghiu, wie auch der Vorsitzende des Vereins der Buchenlanddeutschen, Eduard Mohr. Im Vortragssaal des hiesigen Deutschen Hauses waren Mitglieder des Vereins der Buchenlanddeutschen aus Radautz, Vertreter des hiesigen Bukowina-Instituts der Rumänischen Akademie und die beiden Pfarrer der römisch-katholischen Stadtpfarrei „Maria Geburt“, Viorel Iștoc und Iosif Doboș anwesend.

Am kommenden Tag, dem 4. Juni, begann um 18:00 Uhr im „Bukowina“-Museum Suczawa in der Organisation des Regionalforums Buchenland des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, derselbe Vortrag wie in Radautz. Unter der Moderation der Regionalforumsvorsitzenden Antonia Maria Gheorghiu sprach man über Alexander Tietz anlässlich des 120. Geburtstags und des 40. Todestags (*9. Januar 1898 - † 10. Juni 1978). Dabei waren Vertreter der Buchenlanddeutschen aus Suczawa, aus Kimpolong (Câmpulung Moldovenesc) und aus Dorna Watra (Vatra Dornei).

Im „Friedrich Schiller”-Kulturhaus im Herzen der Hauptstadt Bukarests fanden am Nachmittag des 5. Juni der Vortrag des DFBB-Vorsitzenden unter dem Motto „Alexander Tietz und seine Welt: das Banater Bergland“ sowie die derselben Persönlichkeit gewidmete Dokumentationsausstellung statt.

Moderiert wurde die Veranstaltung in Bukarest von der Kulturprojekteleiterin des Hauses, Aurora Fabritius. Ein Grußwort sprach auch die Direktorin des Kulturhauses, Mariana Duliu. Nach dem Vortrag und Film-Aufführung über Alexander Tietz, folgten Stellungsnahmen zum Vortrag: Unterstaatssekretärin Christiane Cosmatu (Departement für Interethnische Beziehungen des Generalsekretariats der Rumänischen Regierung), Dr. Klaus Fabritius, Vorsitzender des Regionalforums Altreich des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, sowie Dr. Cristian Scarlat, Vorsitzender des Vereins „Stindard“ und Vertreter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Im Vortragsraum befanden sich als Ehrengäste u.a. der Abgeordnete des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien im Rumänischen Parlament, Ovidiu Victor Ganț und Alexander Szepesi, Direktor im Erziehungsministerium Rumäniens.

Am 8. Juni, um Punkt 12:00 Uhr fand im Friedhof Nr. 5 Reschitza eine Blumenkranzniederlegung am Grabe des Alexander Tietz anlässlich des 40. Todestags, unter der Teilnahme einiger Lehrkräfte und Schüler des „Diaconovici - Tietz“-Nationalkollegs Reschitza statt. Über die Bedeutung des Geehrten sprachen der Direktor des Nationalkollegs, Boris Vatzulik, und der DFBB-Vorsitzende. Es wurden zwei Blumenkränze niedergelegt: seitens des Nationalkollegs und seitens des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen.

Als letzte von der deutschen Minderheit im Banater Bergland organisierten Gedenkveranstaltung zum 40. Todestag des Reschitzaer Schriftstellers, Volkskundlers und Erziehers im Juni-Monat galt die am 11. Juni 2018, um 12:00 Uhr im „Diaconovici - Tietz“-Nationalkolleg Reschitza organisierte. Im Rahmen des Projekts „Juni - unser Ausstellungsmonat“ (XI. Auflage) fand die Dokumentationsausstellung „Alexander Tietz und seine Welt“ statt, während im Rahmen des Projekts „Kultur und Kunst in Deutsch-(Montan)-Reschitza“ Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen des „Diaconovici - Tietz“-Nationalkollegs ein Programm vorbereiteten. Nach einer Einführung des Direktors des Nationalkollegs, Boris Vatzulik, und des DFBB-Vorsitzenden folgten die III. B-Klassler unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Yvonne Christa Demenyi mit einigen Volksliedern in deutscher Sprache. Die ehemalige Schulleiterin und nun pensionierte Latein-Fachlehrerin Ana Kremm (Alexander Tietz selbst unterrichtete u.a. auch Latein), die Herausgeberin von drei Alexander-Tietz-Bändchen in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Schülern, sprach über diese Tätigkeit und über die Bedeutung des Nachlasses des innerhalb dieser Veranstaltung Geehrten fürs Banater Bergland. Den Schluss der Gedenkveranstaltung bildete die Aufführung der neu belebten „Rolf Bossert“-Schülertheatergruppe des Nationalkollegs und des DFBB, diesmal unter der Leitung von Fachlehrerin Dr. Ramona Claudia Hudak. Mit den Schülern der V. B-Klasse brachten man auf der Bühne des „Jean Monnet“-Festsaales, wo die gesamte Veranstaltung stattfand, die Dramatisierung einer Erzählung von Alexander Tietz.

Zu vermerken sei, dass innerhalb der Gedenkveranstaltungen im Juni, mehreren Persönlichkeiten die Medaille „Alexander Tietz: 120. Geburtstag und 40. Todestag“, herausgebracht in diesem Jahr durch den Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ und das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen, überreicht wurde. Auch sei zu erwähnen, dass die beiden Reschitzaer Organisationen der deutschen Minderheit des Banater Berglands für den 10. Juni, den 40. Todestag von Alexander Tietz, ein Sonderbriefumschlag, versehen mit einem philatelistischen Sonderstempel (genehmigt durch die Rumänische Post A.G. POȘTA ROMÂNĂ) herausgegeben bzw. entworfen hatten, um somit auch auf diese Weise den Gedachten zu ehren.