Amoklauf, Machetenangriffe und versuchter Anschlag: Blutige Tage in Süddeutschland

Münchener Schießerei war laut Ermittlern nicht islamistisch motiviert

Bukarest (ADZ/dpa) - Süddeutschland blickt auf ein blutiges Wochenende zurück. Nachdem bereits zu Wochenbeginn bei einem wahrscheinlich islamistisch motivierten Axtangriff in einem Regionalzug bei Würzburg fünf Reisende verletzt wurden, schreckte am Freitag die Meldung eines Amoklaufs in einem Münchener Einkaufszentrum die Öffentlichkeit auf. Dort hatte ein psychisch Erkrankter neun Menschen erschossen. Von der Polizei gestellt, beging der 18-jährige Deutsch-Iraner Selbstmord. Ermittlungen ergaben, dass sich der Täter in psychiatrischer Behandlung befand.

Seit 2015 habe er eine besondere Bewunderung für den norwegischen Attentäter Anders Breivik gehegt. Die Polizei schloss einen islamistischen Hintergrund der Tat definitiv aus.  Staatspräsident Klaus Johannis sprach den Angehörigen sein Beileid aus und bekundete seine Solidarität mit Deutschland.  Am Sonntagnachmittag verletzte nach einem Streit ein 21-Jähriger auf dem zentralen Busbahnhof im baden-württembergischen Reutlingen eine Frau tödlich mit einer Machete. Auf der Flucht verletzte er fünf weitere Personen, bevor er von der Polizei überwältigt werden konnte. Nach Angaben der Ermittler stammte der Täter aus Syrien, verfolgte bei der Tat aber kein islamistisches Motiv.

Wenige Stunden später kam es auf einem Musikfestival im fränkischen Ansbach zu einem Sprengstoffanschlag. Kurz nach 22 Uhr habe der Attentäter versucht, auf das Gelände zu gelangen, sei aber wegen einer fehlenden Eintrittskarte zurückgewiesen worden. Daraufhin habe er im Eingangsbereich einen im Rucksack befindlichen Sprengsatz gezündet und sich dabei selbst getötet. Zwölf Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Nach Auskunft der Behörden sei der 27-Jährige vor zwei Jahren als Asylbewerber aus Syrien nach Deutschland gekommen. Nachdem sein Asylantrag abgelehnt worden sei, habe er sich mit einer Duldung weiterhin im Land aufgehalten. Er sei bereits mehrfach wegen Drogendelikten polizeilich in Erscheinung getreten. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann spreche jedoch viel für einen islamistischen Selbstmordanschlag.