Aufruhr um den Fall eines Adoptivkindes aus Mehedinți

Bukarest (ADZ) - Der Fall eines Mädchens aus Baia de Aramă, Kreis Mehedinți, das mit Gewalt aus dem Haus der Pflegeeltern geholt worden ist, um zu ihren neuen Eltern, einem Ehepaar rumänischer Herkunft aus den USA, gebracht zu werden, hat in den letzten Tagen landesweit Aufruhr ausgelöst. Laut den lokalen Behörden sei die Pflegemutter, die sich vehement weigerte, das Kind abzugeben, nicht weiter als Pflegekraft unter Vertrag und könne das Mädchen somit nicht unter legalen Umständen behalten. Außerdem sei ihr, so die Nationale Behörde für Schutz der Kinderrechte (DGASPC), zweimal angeboten worden, das Kind zu adoptieren, was sie aber abgelehnt haben soll. Dies bestreiten beide Zieheltern, man hätte ihnen lediglich ein Papier zum Unterschreiben gegeben, wodurch sie sich mit der Adoption (durch das amerikanische Paar) einverstanden erklären.

Am Freitag wurde das Kind nach wiederholten Versuchen von Angestellten des Kinderschutzes, einer Staatsanwältin der zuständigen Staatsanwaltschaft und Spezialkräften der Polizei mit Gewalt aus dem Haus der Pflegefamilie abgeholt. Premierministerin Viorica Dăncilă sagte dazu, es sei unakzeptabel, dass ein Kind auf solche Art behandelt wird. Sie habe unverzüglich Kontrollen bei den zuständigen Behörden angeordnet. Außerdem habe sie eine Nachricht an die Rumänische Botschaft in den USA übermittelt, über die Situation des Mädchens auf dem Laufenden gehalten werden zu wollen. Inzwischen ist das Mädchen wohlauf bei der neuen Familie.