Die Finanzaufsicht straft Versicherer NN ab

ASF reagiert nach Drohungen Dragneas

Bukarest (ADZ) - Die Finanzaufsicht ASF hat dem hierzulande marktführenden privaten Rentenversicherer NN Group letzte Tage eine Rekordstrafe aufgebrummt: 750.000 Lei Bußgeld muss der niederländische Versicherer berappen, weil er nach Meinung der ASF und der regierenden PSD mit der jüngsten Rundmail an seine Kunden schwer gefehlt hat. Die ASF entzog zudem NN-Generaldirektorin Raluca Ţintoiu die Berufslizenz und strafte sie mit einem weiteren Bußgeld (100.000 Lei) ab. In der Unglücks-Mail hatte NN Group ihre Kunden auf die zunehmenden Gerüchte über eine mögliche Verstaatlichung der privaten Rentenfonds hingewiesen – Gerüchte, die die Wirtschaftspresse längst veröffentlicht und auf die zudem auch etliche Oppositionspolitiker, darunter PNL-Vize Cătălin Predoiu, aufmerksam gemacht hatten.
Die NN-Mail brachte in der PSD offenbar das Fass zum Überlaufen: Parteichef Liviu Dragnea wetterte über von ausländischen Konzernen verbreitete „fake news“ und forderte die Finanzaufsicht zu „beispiellos harten“ Strafen für den Frevler auf. „Mitschuldig“ sei außerdem die gesamte ASF-Leitung, die sich auf ihre Abberufung gefasst machen könne, so Dragnea in einem TV-Gespräch. Tags darauf verhängte die ASF prompt ihre Rekordstrafe gegen NN. PNL-Senatorin Alina Gorghiu bezichtigte die ASF daraufhin der „Barbarei“ – sie verhänge Bußgelder auf die bloße Aufforderung Dragneas hin.