Ermittlungen wegen Vorfall in Topoloveni

Lokale Gendarmen im Visier der Militärstaatsanwälte

Symbolbild: pixabay.com

Bukarest (ADZ) - Der gravierende Vorfall vom Wochenende in Topoloveni, Landkreis Argeș, wo knapp ein Dutzend friedlicher Antiregierungsprotestler wegen des bevorstehenden Besuchs von PSD-Chef Liviu Dragnea von lokalen Gendarmen in Gewahrsam genommen und anschließend stundenlang auf einem Polizeirevier festgesetzt wurden, hat ein strafrechtliches Nachspiel: Die Bukarester Militärstaatsanwälte schalteten sich wegen des Vorfalls umgehend ein und nahmen am Montag Vorermittlungen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch, Freiheitsberaubung sowie missbräuchliches Verhalten der Einsatzkräfte vor Ort auf. Zurzeit ermitteln die Militärstaatsanwälte zwar noch tatbezogen („in rem“), doch dürften die Gendarmen aus Topoloveni allen Grund zur Sorge haben.


Innenministerin Carmen Dan (PSD), unter deren Leitung die Gendarmerie sich seit letztem Sommer zu rechtlich äußerst fragwürdigen Einsätzen gegen Anti-PSD-Demonstranten hinreißen lässt, scheint indes vorerst abgetaucht zu sein – wohl auch angesichts der zahllosen Rücktrittsforderungen, mit denen sie seit Tagen seitens der Oppositionsparteien und mehr als 40 Nichtregierungsorganisationen und Bürgervereinen überhäuft wird.