Ghiţăs IT-Unternehmen Teamnet meldet Insolvenz an

Anwalt des Ex-Abgeordneten ficht Haftbefehl an

Bukarest (ADZ) - Teamnet International AG, eines der wichtigsten IT-Unternehmen des seit Dezember abgetauchten und in fünf Korruptionsverfahren strafverfolgten Ex-Abgeordneten Sebastian Ghiţă, hat am Montag beim Landgericht Prahova Insolvenz beantragt.  Das Unternehmen, das u. a. für die Wartung der Telematikinfrastruktur der problembehafteten elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und deren Software zuständig ist, teilte in einer Presseerklärung mit, die vertraglich vereinbarte „Entwicklung, Umsetzung und Wartung“ des Systems auch unter dem Insolvenzschirm sichern zu wollen. Neben dem knapp 18 Millionen Lei teuren Auftrag der staatlichen Krankenkasse zur Wartung der eGK-Plattform hat Teamnet zurzeit auch Aufträge der Notenbank BNR und des Verteidigungsministeriums laufen. Spurlos verschwunden bleibt indes der mittlerweile per europäischem Haftbefehl gesuchte Firmeninhaber und Medienunternehmer Sebastian Ghiţă, dessen Anwalt erst letzte Tage den von der DNA in ihrem jüngsten Korruptionsverfahren geforderten zweiten Haftbefehl anfocht. In besagtem Verfahren wirft die DNA Ghiţă Einflussnahme, Geldwäsche und Gründung einer kriminellen Gruppe vor – er soll als Abgeordneter von Subunternehmern seiner IT-Firmen Teamnet und Asesoft rund 50 Millionen Lei Schmiergeld gefordert haben, um ihnen öffentliche, teils aus Fördermitteln finanzierte Aufträge zukommen zu lassen.