HexiPharma erzielte Umsatz durch Schmiergeldzahlungen

Mikrobiologin eines Notkrankenhauses packt aus

Bukarest (ADZ) - Das umstrittene Unternehmen HexiPharma hat seine gepanschten Biozide offenbar mithilfe großzügiger Schmiergeldzahlungen an den Mann gebracht. Wie die ungenannt gebliebene Chefmikrobiologin eines Bukarester Notkrankenhauses dem Enthüllungsjournalisten Cătălin Tolontan offenbarte, „entlohnt“ die Firma schon seit Jahren Krankenhauschefs mit Geldgeschenken in Höhe von 30 Prozent des Auftragswertes, deren Stellvertreter mit rund 20 Prozent, Chefärzte mit 15 Prozent usw.

Cătălin Tolontan, der bekanntlich die Biozid-Affäre ins Rollen gebracht hatte, eröffnete die Mikrobiologin, vor einigen Jahren selbst von Hexi-Direktorin Flori Dinu angesprochen worden zu sein: „Wie viel zahlt Ihnen Anios (Weltmarktführer im Biozid-Bereich – Anm. d. Red.)? Ich zahle Ihnen das Doppelte“, soll Dinus Angebot gelautet haben, bevor die Mikrobiologin ihr die Tür wies. Hexi-Produkte habe man letztlich dennoch bezogen – entgegen ihrer ausdrücklichen Warnung und auf Anordnung des Krankenhauschefs, so die Frau, die allerdings auch hervorhob, dass HexiPharma keineswegs das einzige Unternehmen war, das seine Produkte mittels Schmiergeldzahlungen umsetzte.

Flori Dinu wies die Anschuldigungen entschieden zurück: Sie habe „niemals einen Arzt bestochen“, die Mikrobiologin „fabuliere“, verlautete die Hexi-Direktorin am Donnerstag.