Johannis: „Statt der Schweinepest bekämpft die Regierung die Justiz“

Staatschef fordert umgehende Maßnahmen gegen Ausbreitung der Schweinepest

Krisenstab der Regierung (v.l.n.r.): Der Chef des Katastrophenschutzes, Raed Arafat, Agrarminister Petre Daea (PSD) und ANSVSA-Chef Geronimo Brănescu.
Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat der Regierung am Mittwoch Inkompetenz bei der Bekämpfung der sich hierzulande rasant ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorgeworfen und umgehende Maßnahmen gefordert.

Statt der Schweinepest bekämpfe „die PSD-Regierung jedoch die Justiz“, ihrem katastrophalen Krisenmanagement sei es zu verdanken, dass die heimischen Landwirte und Züchter nun „vor dem Bankrott“ stünden, hieß es in einer Pressemitteilung des Staatsoberhauptes.

Johannis verwies darauf, dass es bereits mehr als 700 ASP-Infektionsherde in elf Landeskreisen gibt und die Schweinepest sich weiter „bedrohlich ausbreitet“. Betroffen seien sowohl Landwirte als auch die großen Schweinezuchtfarmen im Südosten des Landes, wobei letztere tatsächlich „vor dem Aus stehen“. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren, die Schäden würden schon jetzt in die „zig Millionen Euro“ gehen, wobei die Behörden sich nach wie vor als unfähig erweisen, die Seuche auch nur ansatzweise einzudämmen. Die Regierung sei aufgefordert, sofortige Maßnahmen zur ASP-Eindämmung zu ergreifen und die leidtragenden Züchter umgehend zu entschädigen, so der Staatschef.

Die Regierung berief daraufhin tatsächlich einen Krisenstab und letzterer eine Pressekonferenz ein. Der Vorsitzende des Amts für Veterinärmedizin und Lebensmittelsicherheit (ANSVSA), Geronimo Brănescu, sagte, das Ausmaß der Seuche sei hierzulande „das größte seit dem Zweiten Weltkrieg“, notgeschlachtet wurden deswegen bereits mehr als 123.000 Tiere, weitere Keulungen würden folgen.

Agrarminister Petre Daea (PSD), ließ indes die Frage der Presse betreffend seinen Rücktritt unbeantwortet und warb im Gegenzug dafür, die Krise nicht „politisch auszuschlachten“.