„Microsoft“-Affäre: PMP-Chefin Elena Udrea strafverfolgt

Prominente Politikerin im Verdacht der Geldwäsche

Gegen Ex-Entwicklungsministerin Elena Udrea leitete die DNA Strafermittlungen ein
Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - PMP-Chefin Elena Udrea ist seit Donnerstag strafverfolgt – der Ex-Entwicklungsministerin legt die Antikorruptionsbehörde DNA Geldwäsche und Falschangaben in ihrer Vermögensoffenlegung zur Last.

Laut DNA soll die einflussreiche Politikerin von den Versuchen ihres Ex-Mannes Dorin Cocoş gewusst haben, die von ihm in der „Microsoft“-Affäre für Einflussnahme kassierten Schmiergeldzahlungen in Höhe von 9 Millionen Euro zu verschleiern. Teile der Summe hatte der zurzeit in U-Haft sitzende Cocoş den ebenfalls strafverfolgten PDL-Schwergewichten Gheorghe Ştefan und Gabriel Sandu zukommen lassen, die restlichen Millionen versuchte er zu waschen: So überwies Cocoş etliche Summen als Darlehen an seine eigene Firma Euro Hotels – in den Vermögenserklärungen seiner damaligen Ehefrau tauchen diese Geldflüsse jedoch nicht auf, obwohl Udrea Gewinnanteile von der Firma kassierte.

Auch investierte Udrea zwischen 2009 und 2013 in Immobilien, deren Kaufpreis laut DNA ihr eigenes Einkommen überstieg. Die DNA verdächtigt Udrea daher, „von der Existenz und Herkunft“ der Summen gewusst zu haben, was die Politikerin jedoch bestreitet – sie habe über das Vermögen ihres Mannes nur das gewusst, was „er mir mitteilte“.Zurzeit steht Udrea unter Gerichtsaufsicht, sie darf Bukarest nicht verlassen. Die Politikerin suspendierte sich noch am Abend vom Amt der PMP-Vorsitzenden.