Privates Gesundheitssystem ohne staatliche Finanzierung

Plan des Gesundheitsministers sorgt für heftige Debatten

Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Gesundheitsminister Eugen Nicolăescu will die Mittel der staatlichen Krankenkasse künftig ausschließlich dem staatlichen Gesundheitssystem zugute kommen lassen. Die 10-prozentige Finanzierung, die bisher in private Einrichtungen als Teilverrechnung für die gewährleisteten ärztlichen Dienstleistungen floss, soll zum 1. März wegfallen – damit würden fortan staatliche Krankenhäuser modernisiert, sagte der liberale Minister am Wochenende. „Unser Beschluss steht fest: Das öffentliche Gesundheitssystem hat aus staatlichen Mitteln finanziert zu werden, das private aus privaten“, so Nicolăescu.

Manager privater Gesundheitseinrichtungen, zahllose Patienten und auch die Medien liefen gegen den Vorschlag Sturm: Die Maßnahme sei antieuropäisch, dadurch werde das Staatsmonopol im Gesundheitssystem wieder eingeführt. Manager privater Krankenhäuser erläuterten, dass „das Geld stets dem Beitragszahler zu folgen hat“. Der Staat räume dem Patienten die Möglichkeit der Wahl zwischen einer privaten und einer Kassenversicherung sowieso nicht ein, es sei höchst unfair, ihm nun auch noch die Wahl zwischen in privaten oder staatlichen Einrichtungen durchgeführten Untersuchungen oder Behandlungen zu nehmen – es sei denn, er sei gewillt, seine Kassenversicherung weiterhin zu berappen und im Privatsystem noch tiefer in die Tasche zu greifen.

Seitens Premier Ponta gab es bisher noch keine Reaktion zum Vorschlag des Gesundheitsministers.