Restitutionsmafia: Prinz Paul und Komplizen unter Anklage

Rumänischer Staat um 145 Mio. Euro geschädigt

Bukarest (ADZ) - Die Antikorruptionsbehörde DNA hat ihre Ermittlungen betreffend die unrechtmäßige Rückerstattung von angeblichem Krongut abgeschlossen und am Mittwoch Anklage gegen Prinz Paul von Rumänien, sodann den Multimillionär und früheren Kabinettschef von Ex-Premier Năstase, Remus Truică, den Berater von Ex-Premier Tăriceanu, Marius Marcovici, den Inhaber der Tageszeitung „Evenimentul Zilei“, Dan Andronic, sowie weitere knapp 20 Verdächtige erhoben – darunter auch der reichste Mann Israels, Benny Steinmetz, und die israelischen Unternehmer Tal Silberstein und Moshe Agavi. Ihnen allen legt die DNA Gründung oder Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Einflussnahme oder Einflusskauf bzw. Bestechungsgabe zwecks Kauf und Verkauf strittiger Eigentumsrechte zur Last. Prinz Paul, Truică und Marcovici haben sich zudem auch wegen anhaltender Geldwäsche zu verantworten. Den dem Staat durch die illegale Beanspruchung und Rückerstattung von vermeintlichem Krongut – u. a. wertvolle Ländereien bei Băneasa und Snagov – entstandenen Schaden schätzt die DNA auf mehr als 145 Millionen Euro, weshalb sie Vermögensteile der Angeklagten sicherstellen ließ. Laut Rechnungshof hatten die von Prinz Paul beanspruchten Ländereien jedoch nie der rumänischen Krone gehört, sondern waren ihr bloß vom Parlament zur freien Verfügung gestellt worden.