Roma-Tag von rassistischem Vorfall überschattet

Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung

Bukarest (ADZ) - Der internationale Tag der Roma, den die Hauptstadt am Wochenende mit einer Feier auf dem zentralen Uni-Platz begehen wollte, ist von einem ernsten Vorfall überschattet worden: Rund ein Dutzend Jugendlicher beschmierte nachts die bereits aufgestellten Festzelte mit Hassparolen und beschädigte die Freilichtbühne mit gezielt geworfenen Steinen.

Die Roma-Vereine erklärten sich „doppelt entsetzt“ – zum einen angesichts von Extremparolen wie „Tod allen Zigeunern“ und zum anderen, weil sich der Vorfall an einem „für uns symbolischen Tag“ ereigne, so „Amare Rromentza“-Chefin Delia Grigore.

Die für die Feierlichkeiten eingetroffenen Minister erklärten sich „angeekelt und empört“: Sie fordere alle Anwesenden auf, „diesen Mist gemeinsam wegzuwischen“, sagte die Ministerin für EU-Mittel, Aura Răducu, die ihren Worten prompt Taten folgen ließ. Justizministerin Raluca Prună stellte klar, dass „der Staat hier entschieden durchgreifen muss“. Präsidentschaftsberater Lauren]iu [tefan verlautete, Staatschef Klaus Johannis sei erschüttert und wolle in seiner Botschaft umso mehr Toleranz in den Vordergrund rücken.

Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Volksverhetzung auf. Den Ermittlern zufolge dürfte die Identifizierung der jugendlichen Missetäter recht problemlos verlaufen, da vor Ort Überwachungskameras installiert waren.