Thema wird aufgebauscht, um von Ärgerem abzulenken

Johannis zum Skandal korrupter Lehrer

Hermannstadt (ADZ) - Er habe eine sehr schlechte Meinung über Lehrer, die Bestechungsgeld einstecken oder „Aufmerksamkeiten“ fordern, seiner Ansicht nach aber sind das Ausnahmen im Lehrkörper. Überrascht sei er vom Ausmaß, welches die Debatte um den Fall der Lehrerin in Bukarest und anderer ähnlicher Fälle erhalten hat, welches „mikroskopische Phänomene“ im Vergleich zu den Steuerhinterziehungen und Immobilienschwindeleien sind, erklärte Klaus Johannis, der erste stellvertretende PNL-Vorsitzende, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag zu diesem Thema befragt. Manchmal habe er den Eindruck, dass es niemand wagt, die großen Gaunerstücke aufzudecken, statt dessen werden kleine Bestechungen aufgebauscht. 

Was den Klassenfonds angeht, so habe er es auch während seiner Zeit als Lehrer niemals als angebracht betrachtet, dass der Klassenlehrer oder sonstige Lehrer Geld einsammeln und verwalten. Das sei Aufgabe der Eltern – sofern es diese Initiative gibt – und keineswegs eine Angelegenheit des Bildungs- oder gar des Premierministers. Andererseits ist es eine gute Sache, wenn Eltern die Schule unterstützen wollen und dies u. a. über Elternvereine tun. Das gibt es auch in anderen Staaten, erfolgt in transparenter Weise, ohne dass der Verdacht aufkommt, die Lehrer hätten einen Nutzen davon. Was man tun müsse, sei klar zu trennen, wer sich damit befasst, und das seien keineswegs die Lehrer.