Wahlkampf wird zur Schlammschlacht, Dragnea und Johannis attackieren einander

Gegenproteste auch bei PSD-Wahlkampfveranstaltung in Galați

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Bukarest (ADZ) - Staatspräsident Klaus Johannis hat am Samstag bei seinem Besuch in Jassy/Iași die PSD und deren Parteichef Liviu Dragnea scharf kritisiert. Diese seien einige Tage zuvor in Jassy gewesen, um den Einwohnern weiszumachen, die Europarlamentswahlen und das bevorstehende Referendum seien unwichtig. Jedoch täusche sich die Clique um Dragnea, so Johannis. Die PSD biege seit zwei Jahren die Gesetze zurecht, nicht für die Bevölkerung, sondern aus Eigeninteresse, um strafrechtlichen Problemen zu entgehen, so das Staatsoberhaupt weiter bei dem von der PNL organisierten Treffen. Auch betonte Johannis, Rumänien sei aufgrund der internen Probleme und des ins Stocken geratenen Antikorruptionskampfes noch nicht Teil des Schengener Abkommens.
Er ermunterte die Zuhörer, sich unbedingt an der am 26. Mai stattfindenden Europawahl zu beteiligen, die Stimme Rumäniens zähle in Europa, es gehe um die Zukunft des Landes, um das Wohl aller Rumänen.


Zuvor war es am Donnerstag bei einer von der PSD organisierten Kundgebung auf der Piața Unirii im Zentrum von Jassy zu Gegenprotesten gekommen, bei denen mehrere tausend Personen Dragnea und seine Anhängerschaft ausbuhten und mit Pfiffen bedachten. Diese Geschehnisse kommentierend, behauptete der Parteivorsitzende der PSD, man habe bei den Protestlern Joints gefunden, er will schockiert beobachtet haben, wie eine Gruppe Jugendlicher mit blutunterlaufenen Augen einen alten Mann mit Tritten in den Bauch malträtiert  hätten. Dies sei das Werk von Johannis und der PNL, die das Land mit Terror überzögen, um die Menschen dazu zu bringen, sich an der in rund zwei Wochen stattfindenden Europarlamentswahl zu beteiligen.


Auch bei einer am Samstag in Galați organisierten Wahlkampfveranstaltung der PSD waren hunderte Bürger zum Gegenprotest zusammengekommen.