Weitere Krankenhäuser vertagten Operationen

Strafrechtliche Ermittlungen gegen HexiPharma

Bukarest (ADZ) – Krankenhäuser in mehreren Städten haben am Donnerstag mangels qualitätskonformer Antiseptika ihre chirurgischen Eingriffe vertagt. Im Bukarester Lungenkrankenhaus „Marius Nasta“, in den Kreiskrankenhäusern in Dolj, Olt, Teleorman sowie im Kinderkrankenhaus Galaţi wurden nur Not-OPs durchgeführt, nach Angaben des Staatssekretärs im Gesundheitsministerium Victor Strâmbu sollte sich die Lage ab Freitag allerdings wieder bessern. Das Gesundheitsressort setzte alle im Akquise-Bereich geltenden Regelungen kurzfristig aus – ab sofort dürfen die Hospitäler ihre Biozide im Dringlichkeitsverfahren beziehen.

Das Zentralinstitut für Chemie ICECHIM gab indes bekannt, dass sich weitere 18 untersuchte Stichproben von HexiPharma-Produkten als völlig verwässert entpuppten. Dabei handelt es sich um Stichproben aus Krankenhäusern aus Kronstadt/Braşov, Neumarkt/Târgu Mureş und Călăraşi. Eine Stichprobe habe sich um 4200 Mal verdünnter erwiesen als die auf dem Etikett ausgewiesene Konzentration, de facto bestand das Desinfektionsmittel aus bloßem Wasser, so das Fazit der ICECHIM-Experten. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete derweil am Freitag strafrechtliche Ermittlungen gegen HexiPharma ein, nachdem sie tags davor rund zwei Dutzend Mitarbeiter des umstrittenen Unternehmens, einschließlich dessen Chefchemiker, verhört hatte.