Anerkennung für Kronstädter Hospiz

„Casa Speranţei“ wird Kompetenzzentrum für palliative Behandlung in Mittel- und Osteuropa

Nicoleta Mitrea leitet einen Kurs für Führungskräfte in Krankenpflege, für den Teilnehmer aus sieben Ländern ausgewählt wurden. Foto: Ralf Sudrigian

Die Pionierarbeit, die die Kronstädter Hospizstiftung „Casa Speranţei“ seit ihrer Gründung 1992 in der Betreuung krebskranker Personen geleistet hat, wurde in diesen Tagen erneut auf internationaler Ebene gewürdigt. „Casa Speranţei“ erhielt den Titel eines Kompetenzzentrums (rum. „Centru de Excelenţă“) in palliativer (schmerzlindernden) Behandlung. Mit finanzieller Unterstützung der US-amerikanischen Stiftung „Bristol-Myers Squibb“ durch deren Programm „Bridging Cancer Care“ wird „Casa Speranţei“ als Kompetenzzentrum in der Ausbildung von Fachkräften, dem Umsetzen hoher Qualitätsstandards in der ärztlichen Betreuung aber auch in der Forschung in diesem Bereich aktiv sein. Kronstadt ist eines der drei Kompetenzzentren für Ost- und Mitteleuropa; die anderen zwei werden in Russland und in Tschechien bestehen.

Eine erste konkrete Veranstaltung des neuen Kompetenzzentrums fand vorige Woche beim Kronstädter Cubix-Hotel statt: 20 Krankenpfleger aus Albanien, Armenien, Griechenland, Ungarn, Russland, Serbien und Rumänien besuchten einen einwöchigen Kurs für Leadership in Krankenpflege. Lektoren waren Nicoleta Mitrea, Koordinatorin des neuen Kompetenzzentrums und Direktorin für Unterricht und Entwicklung im Bereich Krankenpflege, Pam Malloy (US-Verband der Krankenpfleger-Colleges, AACN) und andere.

„Bristol Myers Squibb Foundation“ war in Kronstadt durch Direktorin Catharine Grimes vertreten. Auf einer Pressekonferenz stellte sie die Tätigkeit dieser Stiftung in Mittel- und Osteuropa vor. Krebs sei da bekanntlich die zweithäufigste Todesursache. In Ländern wie Rumänien, Tschechien, Polen und Ungarn sind Krebserkrankungen häufiger als in anderen EU-Staaten festzustellen. Deshalb hat die Stiftung in diesen Ländern, zu denen auch Russland hinzukam, seit 2007 eine Gesamtsumme von 4,7 Millionen US-Dollar im Rahmen des „Bridging Cancer Care“-Programmes für Hilfe in Krebs-Vorbeuge und -Behandlung bereitgestellt.

Seit 2010 steht vor allem die Ausbildung von Krankenpflegern im Mittelpunkt, weil diese unmittelbar mit den Patienten zu tun haben. „Casa Speranţei“ habe sich als Antriebskraft in Rumänien in der palliativen Krebsbehandlung erwiesen. Hier wurde bekanntlich 1997 auch ein erstes Ausbildungszentrum in Rumänien für Krankenpfleger und Ärzte eingerichtet das außerdem die Fortbildung zahlreicher Fachkräfte aus 17 Staaten ermöglichte. Catharine Grimes und Pam Malloy hatten lobende Worte für das in Kronstadt Geleistete sowie für den Einsatz des hiesigen Teams. Die Anerkennung als Kompetenzzentrum sei voll verdient und das sollte entsprechend gewürdigt werden.