Beim Goldloch

Sonnenstrahlen „vergolden“ teilweise die Steine am Lochgrund.

Solche mehrsprachige Wegweiser sind äußerst selten anzutreffen.
Foto: Ralf Sudrigian

Goldloch (rum. „Groapa de aur“) - der Name ist vielversprechend und verlockend. Es ist kein einfaches Loch, sondern ein Schacht. Heinrich Wachner erwähnt ihn (1934) in seinem „Kronstädter Heimat- und Wanderbuch“ als einen senkrechten Höhleneingang für dessen Begehung Strickleitern notwendig wären und der zu jenem Zeitpunkt noch unerforscht war. Über seine Tiefe gibt es verschiedene Angaben – zwischen 30 und 40 Meter. Da liegt kein Schatz verborgen. Wer Glück hat und diese Stelle an einem sonnigen Tag besucht und zum Zeitpunkt, wenn die Sonnenstrahlen bis ins Loch vordringen (also um die Mittagszeit), der wird erstaunt sein von dem Bild, das er zu sehen bekommt. An einem Teil des Grundes dieses Karst-Einbruches leuchtet und schimmert es in der Tat golden-rötlich. Es ist wie in einem Lichtspiel bei einer Theateraufführung – durch indirekte Beleuchtung und bei verschiedener Intensität entstehen diese Lichtreflexe, die die Stelle tatsächlich zum „Goldenen Loch“ werden lassen.  Ansonsten ist das Loch weniger interessant: ein Schacht, dem man sich vorsichtig nähern sollte und der zudem von einem großen, mit Erde bedeckten Felsbrocken teilweise verstopft wird. Höhlenforscher haben da vor zwei Jahren ein Holzgelände an der zum Pfad gerichteten Seite aufgestellt und das Loch und seine Umgebung von Steinen und Müllresten gesäubert. Sie hatten sich auch hinunter gewagt und berichteten von einem relativ warmen Luftzug, der dort zu spüren sei - ein Hinweis auf eine mögliche Verlängerung, in die man sich aber durch herabgestürzte Erde, Geröll, Blätter, Holz durchgraben müsste.

Wie gelangt man zu diesem Ausflugsziel? Aus der Schulerau folgt man der Forststraße, die unterhalb der Talstation des Sesselliftes zur Wolfsschlucht-Skipiste führt. Leider sind da nur stellenweise an mancher Schneelanze der rote und der blaue Punkt zu erkennen. Ein Wegweiser fehlt. Erst nachdem man die Skipiste überquert hat, ist der Weg richtig markiert. Roter und blauer Punkt trennen sich nach kurzer Zeit. Zum Goldloch führt, in rund 2 1/2  Stunden, der rote Punkt. Mal geht es durch dunklen Nadelwald der zumindest im unteren Baumteil abgetrocknet ist, mal führt der Pfad durch Mischwälder mit Gras, Farnen und moosbedeckten Steinen. Nahe des Goldloches stößt man auf eine der wenigen übriggebliebenen rumänisch-deutsch-ungarischen Wegweiser die zum Goldloch hinweist mit der Angabe „40 Schritte“. Beim Goldloch (1030m Höhe) eine andere derartige Tafel mit der Richtungsangabe „Teufelsgraben“ (Cheişoara oder Râpa dracului). Vom Goldloch geht es relativ steil hinab ins Auseiftal. Dem Forstweg entlang kommt man nach 2 km zur geschlossenen Cheia-Hütte. Von da bis Rosenau sind es auf der DN 73A noch sechs Km.