Bindung zwischen hier und drüben gesichert (V)

Publikationen der Heimatortsgemeinschaften in Deutschland, des Repser und Fogarascher Landes, des Schäßburger Raums trafen erstmalig bei uns ein

In den vorangegangenen Folgen stellten wir unseren Lesern 14 der bis zum Jahresende 2015 erschienenen Publikationen der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Deutschland vor. Die der HOG Weidenbach traf bis zum Zeitpunkt noch nicht ein, die der HOG Honigberg erscheint nur zu Pfingsten. Zum ersten Mal erreichten uns auch vier der elf Publikationen der Regionalgruppe Reps und Fogarascher Land – „Felmerer Nachrichten“, „Katzendorfer Bote“, „Schweischerer Nachrichtenblatt“, „Tekeser Heimatblatt“ - und die „Roder Nachrichten“ der HOG Rode, die der HOG Regionalgruppe des Schäßburger Raums angehört. Zehn dazugehö-rende HOGs veröffentlichen eigene Publikationen.


„Felmerer Nachrichten 2015“

In der Vorstandssitzung des Kronstädter Kreisforums vom 21. September 2015 begrüßten wir als Gast die Vorsitzende der Felmerer HOG in Deutschland, Ilse Welther, und Karl-Heinz Brenndörfer, Vorsitzender der HOG-Regionalgruppe Burzenland. Nun traf zum ersten Mal auch die Publikation der HOG Felmern in Deutschland in unserer Redaktion ein. Deren Redaktion und Gestaltung geht ebenfalls auf Ilse Welther zurück. In den 52 Seiten, Format A4, findet der Leser eine reiche Thematik, viele Informationen aus dem Leben der HOG, aber auch aus der Heimat, und eine reiche ansprechende Bildillustration in bestem Farbdruck.

Mehrere Materialien, Erinnerungen, ein Interview beziehen sich auf die 1945 stattgefundene Deportation zur Zwangsarbeit in die damalige UdSSR. 136 Felmerer wurden damals deportiert, wie der beigefügten Liste zu entnehmen ist. Eine weitere Dokumentation bezieht sich auf die im gleichen Jahr vorgenommene Agrarreform, durch die der Boden der Sachsen enteignet worden ist. Bleibt man im geschichtlichen Teil der Ausgabe, ist eine Dokumentation über den aus Silber mit Gold vergoldetem Felmerer Kelch sowie über einen verheerenden Sturm über Felmern im Juni 1876 zu lesen. „Erzählt euren Kindern und Enkelkindern von früher, macht sie neugierig auf alles, was schön und nicht so schön war in der Vergangenheit. Lasst sie teilhaben an Euren Erinnerungen und Erfahrungen“ , fordert die HOG-Vorsitzende ihre Landsleute auf.

Im Jahr 2013 wurde in Felmern der Verein Renascendis gegründet, der im Pfarrhaus seinen Sitz hat und von Radu Bârlă bzw. Alina Pătru geleitet wird. Der Historiker und die Journalistin haben sich besonders der Geschichte dieses Dorfes angenommen, unterstützen die HOG in Deutschland mit der Durchführung von Projekten in der Heimatgemeinde. Weiter sind Berichte aus der Heimat mit ansprechenden Fotos, vom Heimattag in Dinkelsbühl vorhanden. Aufgerufen wird zur Teilnahme am 18. Treffen der Felmerer, das am 11. Juni 2016 in Planegg in der Gaststätte „Heide Volm“ stattfinden wird. Auch wird 2016 die erste urkundliche Erwähnung von Felmern vor 810 Jahren begangen. Weitere Berichte, Glückwünsche zu Familienereignissen, Informationen ergänzen diese Ausgabe der Publikation, die wir hoffen, auch in Zukunft in unserer Redaktion zu erhalten.
 

„Katzendorfer Bote“
(13. Ausgabe, Dezember 2015)

Auch die Publikation der HOG Katzendorf in Deutschland traf erstmalig in unserer Redaktion ein. Aus dem Impressum entnehmen wir, dass Gerda Fuss für die Redaktion verantwortlich ist, Margarethe Waadt für das Layout und Christian Waadt für Design. Die 52 Seiten umfassende Publikation umfasst ansprechende Materialien, die sicher von den Lesern gut aufgenommen werden. Zudem trägt die einmal jährlich erscheinende Publikation, so wie auch die anderen Heimatblätter, zum Zusammenhalt dieser Gemeinschaft von hier und drüben bei. Aus dem einleitenden Grußwort, gezeichnet Gerda und Grete, erfahren wir: „Da Katzendorf keine eingetragene HOG hat, haben wir dem Vorsteher des Repser-Fogarascher-Verbandes, Michael Folbert, den Vorschlag gemacht, Michael Markus als Katzendorfer Vorsteher einzusetzen und Hermine Hain (geb. Schuffert) als Vertretung.“ Auch aus diesem ist zu entnehmen, dass 2016 voraussichtlich das Katzendorfer Treffen in der Heimatgemeinde stattfindet.

Das erste Treffen der Regionalgruppe Repser und Fogarascher Land fand im Vorjahr statt. Michael Fuss, der darüber berichtet, betont auch die Bedeutung der Instandhaltung der Kirchen, Kirchenburgen und Friedhöfe und auf die Frage „Für wen?“ gibt er selbst die Antwort: „Für uns alle, die diesen Landstrich hinter sich gelassen haben, aber weiterhin am Erhalt von Geschichte interessiert sind!“ Über die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen an der Kirchenburg von Katzendorf schreibt Dr. Karl Scherer als Vertreter der Hermann Niermann Stiftung in Rumänien, die dieses Projekt 2011/2012 finanziert hat und das von der Schäßburger Baufirma CONPAZO durchgeführt worden ist. Über die Geschichte von Katzendorf ist der zweite Teil der Diplomarbeit von Franz Rill zu lesen. Die erste Folge erschien in der vorjährigen Ausgabe, die dritte und letzte Folge wird in der 14. Ausgabe der Publikation veröffentlicht werden.

Dank für die Zusendung der vorangegangenen Ausgabe Nr. 12 sprechen in Zuschriften Altbischof D. Dr. Christoph Klein, einstiger Pfarrer in Katzendorf, Landeskirchenkurator Friedrich Philippi, Michael Folberth Regionalgruppenvorsitzender des Repser und Fogarascher Landes aus. Ausführliche Kindheitserinnerungen bietet Brigitte Sekes, Grete Fredel schreibt über ihren Vater Michael Lienert, Vera und Hannes Ostermayer bieten einen ausführlichen Reisebericht aus Siebenbürgen. Die Kleine Bildergalerie von Kindern und Jugendlichen ist sehr schön und ergreifend. Eine gut strukturierte und ansprechende Ausgabe, deren Erscheinen sicher nicht nur von den Katzendorfern jährlich erwartet wird.
 

„Schweischerer Nachrichtenblatt“
(Ausgabe 21, 6. Dezember 2015)

Leider erhielten wir die Publikation der HOG Schweischer in Deutschland nur elektronisch zugeschickt, doch konnten wird uns eine Meinung über die 12 Seiten umfassende Ausgabe, Format A4 machen. Auch scheint diese mehrere Anlagen zu haben, die aber entweder nicht beigefügt wurden oder von uns nicht geöffnet werden konnten. Daher die Bitte, je ein Exemplar der einmal jährlich erscheinenden Ausgaben in Zukunft an die Anschrift der Redaktion und eines an das Kronstädter Kreisforum per Post zu schicken.

Das ansprechende Titelblatt bietet einen Blick auf Altar und Orgel in der Kirche von Schweischer. Eingeleitet wird die Ausgabe mit weihnachtlichen Gedanken von Pfarrer Alfred Sinn.

Im Inhalt der Ausgabe wird eine Rückschau auf das Heimattreffen 2015 geboten. Zum 18. Mal trafen sich die Schweischerer in der Bürgerhalle in Ludwigsburg bei einem abwechslungsreichen Programm. Es folgt auch ein Bericht von der im Vorjahr stattgefundenen Haferlandwoche im Repser Gebiet, sowie Berichte des Vorstandes über den Kaffeenachmittag in Bietigheim, den Umzug in Dinkelsbühl, wo man auch heuer dabei sein will, über das Jungschweischerer Treffen in Breitenberg u.a. Beiträge von Lesern, Familienmitteilungen, Glückwünsche für Jubilare umrunden die Ausgabe.
 

„Tekeser Heimatblatt“
(Januar 2016, 21. Ausgabe)

Herausgegeben von der Heimatortsgemeinschaft Deutsch-Teks in Deutschland zeichnet sich diese Ausgabe der Publikation durch die gute inhaltliche und grafische Gestaltung aus. Pfarrer Johann Stefani, Vorsitzender der HOG Deutsch-Tekes geht einleitend von der Jahreslosung 2016 aus „Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ und spricht den Deutsch-Tekesern Hoffnung für das Neue Jahr aus.

Anschließend bietet er mehrere Informationen ausgehend von Beschlüssen, die auf der letzten Sitzung des Vorstandes gefasst wurden. Das nächste Tekeser Treffen findet wie vereinbart im Oktober 2016 statt. Auch bittet er, dass eine aktive Zusammenarbeit aller HOGs angestrebt wird und diese der Regionalgruppe beitreten. Das nächste Treffen der Regionalgruppen ist für den 9. April 2016 eingeplant. Gerhard Stefani-Figuli wendet sich an die Tekeser mit der Bitte, den Chor zu unterstützen, um mit ihrer Hilfe diesen weiter erhalten zu können.

Gerda Theil bietet einen ausführlichen Rückblick auf den Höhepunkt des abgelaufenen Jahres, wie sie das 12. Tekeser Treffen am 25. April 2015 in Dinkelsbühl bezeichnet. Es war eine Freude des Wiedersehens, der guten Stimmung. Der Festgottesdienst fand in der Evangelischen Kirche St. Paul in Dinkelsbühl nach alt bekannter Tekeser Tradition statt, wie sie betont und Pfarrer Johann Rehner dafür dankt.

Früher wurden Nachrichten durch den Dorftrommler verbreitet, erinnert Hermann Depner und bietet Auskunft, wie man heute über Facebook sich über die HOG und Deutsch-Tekes informieren kann. Berichte aus Siebenbürgen und natürlich aus Deutsch-Tekes bieten Sofia Depner wie auch Familie Zapf. Die beigefügten Farbbilder, einschließlich mit der Sonnenuhr am Pfarrhaus, führen nicht nur den Tekeser in die heute da herrschende Dorfatmosphäre ein. Ebenfalls Erinnerungen an ihre in Tekes verbrachte Kindheit bietet auch mit mehreren Fotos Agathe Faff. Dr. Johann Malath verfasste einen ansprechenden Beitrag über das Liedgut in Siebenbürgen und bietet auch alte Liedtexte.
Weitere Berichte aus Tekes führen einen in die Aktualität dieser Ortschaft ein. Kathrin Depner, die im Vorjahr hierher eine Reise unternahm, berichtet über das Brotbacken nach alter Tradition. In seinem Bericht aus Tekes geht Johann Stefani auf die vielen Probleme ein, die da zu bewältigen sind, auf die Reparaturen am Pfarrhaus u.a.

Über seine Erfahrung in Deutschland nach der 1990 erfolgten Aussiedlung mit seiner Familie, dem Aufbau des Familienunternehmens und dem weiteren Blick in die Zukunft berichtet Johann Schuster. Seine Erfahrungen können auch anderen dienlich sein.

In der rund 40 Seiten Format A4 umfassenden Ausgabe findet man auch andere ansprechende Informationen und Kurzberichte. Man sieht, dass Johann Stefani die Erfahrungen aus Deutschland mit den hiesigen Gegebenheiten bestens verbindet und neue Perspektiven bietet.
 

„Roder Nachrichten“
(Ausgabe 2015)

Die Heimatgemeinde Rode liegt im Kreis Muresch, die HOG in Deutschland ist der Regionalgruppe Schäßburger Raum angeschlossen. Laut Heidrun Depner, die für die Redaktion zuständig ist, halten die Leser die „Erstausgabe unseres Nachrichtenblattes in Händen und haben hoffentlich viel Freude beim Lesen der Beiträge und Betrachtung der vielen Bilder“. Das hatten auch wir und man muss sagen, als Erstausgabe kann die 40 Seiten Format A4 umfassende Publikation nur positiv eingeschätzt werden. Rückblickend betont Nachbarvater Hans Karl Bell, dass der Heimatortsverein auf ein besonders ereignisreiches Jahr 2015 zurückblicken kann. Dazu gehört auch die Herausgabe der „Roder Nachrichten“. Darin finden die Leser die Einladung zum 15. Roder Treffen am 17. September 2016, das in Iphofen stattfinden wird.

Besonders ansprechend in dieser Ausgabe sind die zahlreichen, sehr guten Trachtenbilder , die Vielzahl an kurzen Materialien, die zum Lesen einladen. Hauptthemen der Materialien sind vor allem Brauchtum und dessen Pflege. Bleibende Erinnerungen wurden auch von dem Heimattreffen in Rode im August 2015 festgehalten. Die weiteren Berichte von Treffen und Reisen, Informationen aus der Heimat und der Tätigkeit der HOG ergänzen diese professionell gestaltete Publikation. Glückwunsch dazu!

(Schluss. Falls weitere HOG-Publikationen bis zu den Pfingstausgaben in unserer Redaktion eintreffen sollten, werden wir auch diese unseren Lesern vorstellen)