Es wird weiter herumgebastelt

Der Kreisrat Kronstadt hat entschieden. Es geht weiter mit dem Flughafenprojekt. Dafür werden in diesem Jahr im Kreisbudget 105 Millionen Lei vorgesehen. Man kann und will nicht weiter auf andere Investoren warten. Denn 2020 sollte das Projekt schon viel mehr als lediglich eine Lande/Abflugbahn aufweisen. Das verspricht der Kreisratsvorsitzende Adrian Veştea, der nun seine politische Laufbahn mit der Umsetzung dieser wichtigsten Kronstädter Investition aufs Spiel setzt.

Das Geld wird nicht reichen. Etappenweise soll weitergebaut werden, wobei auch andere Investoren herangezogen werden könnten. Vielleicht die Stadt Kronstadt als Hauptnutznießer? Oder die rumänische Regierung, wenn der Flughafen im Transport-Masterplan aufgenommen wird, also wenn ihm mehr als nur regionale Bedeutung anerkannt wird? Oder private Investoren aus dem In- und Ausland, wenn es eine privat-öffentliche Partnerschaft zulässt und wenn sie an einen profitbringenden Flughafen für Kronstadt glauben?

Niemand will sich zu diesem Zeitpunkt auf eine Antwort festlegen. Der Kreisrat setzt auf die Managerfähigkeiten von Veştea. Als Bürgermeister von Rosenau hat er vieles erreicht. Aber ist der Flughafen nicht eine Nummer zu groß für ihn? Wenn es nicht mit dem Flughafen klappt, wenn die Flughafen-Baustelle zu einer Geschichte ohne Ende wird, dann muss Veştea gehen. Andere Kreisräte ziehen im Wahljahr 2020 ein und werden ihren Vorgängern die Schuld fürs Versagen zuschieben. Das ist kein Trost und wird auch nicht weiterhelfen.

Noch wird in der Flughafengeschichte beim Kreisrat improvisiert. „Wir sind dran, wir tun was wir können, andere tun nichts und greifen uns nur an.“ Das ist die Botschaft, die vermittelt und aus der politisches Kapital herausgeschlagen werden soll.

Wenn der Flughafen „begraben“ wird, werden sich mit Sicherheit einige freuen: Nicht weil der Kronstädter Flughafen keine Rechtfertigung hätte, sondern weil die politischen Widersacher oder die Rivalen aus der eigenen Partei nun das Feld räumen müssen.