Europatag in Kronstadt – Podiumsdiskussion und Buchvorstellung

Podiumsdiskussion mit dem Thema „Moderne Lokal- und Regionalverwaltung“ anlässlich des Festivals der Regionen Europas. Europaabgeordnete Renate Weber, Letiţia Mandache, BERD, Professor Franz Schausberger, Johannes Becker, Becker Consult, andere Teilnehmer (v.l.n.r.)
Foto: Hans Butmaloiu

Das Festival der Regionen Europas, für welches dieses Jahr Kronstadt Gastgeber war, umfasste vom 8. bis zum 10. Mai mehrere Veranstaltungen von allgemeinem Interesse, angefangen von Trachtenschau und Volkstänzen bis hin zu Kulinarischen Präsentationen. Am Freitag, dem 9. Mai gab es in diesem Rahmen auch eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „Moderne lokale und regionale Verwaltung“.

Einführend ist jedoch eine kurze Beschreibung des Institutes der Regionen Europas (IRE) notwendig. Das Institut wurde am 1. Dezember 2004 von Franz Schausberger, ehemaliger Salzburger Landeshauptmann (entspricht in etwa der Funktion eines Kreispräfekten) gegründet. Ziel war, es ein Forum der europäischen Regionen, Kommunen und Gemeinden, als Ausgleich und Gegengewicht zu den zentralen europäischen Behörden zu schaffen.
Einer der wichtigen Tätigkeitsbereiche war und ist die Schaffung von Netzwerken zwischen Regionen, Kommunen und anderen Bereichen des öffentlichen Handelns, Unterstützung der Regionalisierung und vor allem Dezentralisierung. Diese entspricht der Idee des „Europa der Regionen“ auf der Basis des Subsidiaritätsprinzips, eine tragende Säule der Europäischen Union.

Zu der Bedeutung des Instituts, praktischen Abläufen ergänzt mit mehreren Beispielen, den Anforderungen und Herausforderungen einer modernen, sich globalisierenden Gesellschaft, Kommunikation und Übermittlung von Information, sprachen Seine Exzellenz, Michael Schwarzinger, Botschafter der Republik Österreich in Rumänien, Professor Franz Schausberger, amtierender Vorsitzender des Institutes der Regionen Europas, Arnulf Gressel von der Handelskammer Österreich, Abgeordnete im Europaparlament Renate Weber (PNL) Christian Macedonschi, Stadtrat seitens des Lokalforums Kronstadt und  Dragoş David, Direktor der Metropolitanen Agentur Kronstadt. Das  Eröffnungsrede  hielt    Bürgermeister  George Scripcaru.

Radu Magdin, Moderator der Podiumsdiskussion, führte die den Ansprachen und Erklärungen folgende Debatte in Richtung mehrere Feststellungen. Einige davon sind nicht unbedingt neu, können und müssen aber immer wieder betont werden: Europa gehört den kommenden Generationen, deren Beitrag an der Gestaltung und Anpassung gefordert wird, Europa befindet sich in stetigem Wandel und Entwicklung, welche neue Lösungen fordern.

Professor Franz Schausberger, der den Hauptteil der pro-europäischen Argumentation führte, plädierte mit Nachdruck für die Stärkung der Befugnisse lokaler Behörden, unabhängig der Ebene auf welcher diese ihre Tätigkeit ausüben, in kleinen Gemeinden oder Kreisen aber auch für die Ausbildung dieser und Ausstattung mit dem notwendigen Know-how, um ihren Aufgaben nachkommen zu können. Am Vortag hatten die Studenten der „Transilvania“ - Hochschule die Gelegenheit, unabhängig von ihrem Studienfach, dem von Professor Franz Schausberger gehaltenen Vortrag mit dem Thema „Regionalisierung und Dezentralisierung in Europa“ beizuwohnen.

Für einige der Teilnehmer brachte die Veranstaltung im Redoute-Saal auch einen ganz persönlichen Höhepunkt, als der Band „Brief an Europa“ vorgestellt wurde, ein in deutscher, rumänischer, ungarischer, französischer und englischer Sprache verfasster Brief der Schüler des Unirea-Lyzeums, anlässlich des Europatags. Allen Beteiligten an diesem Projekt, Schülern, Lehrkräften und  der Direktorin des Schulinspektorats des Kreises Kronstadt, Gabriela Adam wurden Ehrendiplome ausgehändigt und die Beteiligten an der Podiumsdiskussion erhielten je ein Exemplar des Bandes.

Über ein Nachspiel/Fortsetzung der Veranstaltung berichtete uns Lokalrat Christian Macedonschi: „Ein guter Beweis, dafür dass die Veranstaltung Erfolg hatte ist der Beginn einer Zusammenarbeit welche am Abend beschlossen wurde. Eine Zusammenarbeit zwischen der Kronstädter „Transilvania“-Universität, der Kronstädter Handels- und Industriekammer, der Österreichischen Handelskammer und dem Deutschen Wirtschaftsklub Kronstadt. Diese ergab sich durch das glückliche Zusammentreffen der Vertreter, die  in einem getrennten Gespräch diese Übereinkunft trafen über welche wir mit Sicherheit in Zukunft noch hören werden.“