Feuerwehr in einem Rückblick

Ausstellung im Kronstädter Geschichtsmuseum

Feuerwehrturm auf der Postwiese. Reproduktion eines Fotos von Carl Muschalek (1888).

Blick in die Ausstellung mit alter Feuerwehrfahne aus Zeiden (rechts).
Fotos: Dieter Drotleff

Jährlich wird am 13. September der Tag der Feuerwehr begangen. In festlichem Rahmen geschah das auch in Kronstadt, wo am Rudolfsring an diesem  Tag nicht nur die Militärfeuerwehr des Kreisinspektorats für Notsituationen aufmarschierte, sondern auch die anderen dieser Institution unterstellten Einsatzgruppen bestehend aus ärztlichem Personal und dem zur Befreiung der Opfer aus Autowracks bei Verkehrsunfällen. Im Zug standen auch die Einsatzkräfte aus Zeiden und Rosenau, aber auch die modernen  Löschzüge bis zu denen, die nach der Gründung 1869 des ersten Feuerwehrvereins  in der Stadt unter der Zinne im Einsatz standen und von Pferden gezogen wurden.

Zahlreiche Schaulustige, und vor allem Kinder, fanden ihre Freude an der Parade. Zu diesem Anlass wurde am gleichen Tag, dem 13. September, auch eine zeitweilige Ausstellung im Kronstädter Geschichtsmuseum am Marktplatz eröffnet, die bis zum 13. Oktober besucht werden kann. Unter der Bezeichnung „Immer einsatzbereit“ wird ein kurzer Rückblick auf die Geschichte der Kronstädter Feuerwehr geboten, illustriert auch durch zahlreiche Urkunden, Archivfotos und Exponate.

Kronstadt ist öfters in der Geschichte von Bränden betroffen worden. Vor dem großen Brand vom 21.April 1689, dem die Innenstadt zum Opfer fiel, hat am 5. Juli 1608 ein Blitz in den Turm des Rathauses eingeschlagen. Ähnliches geschah 1682. Gegen solche Vorfälle traf die Stadtleitung Vorkehrungen. 1799 gab es in der Stadt acht Wasserpumpen auf Rädern, 12 Handpumpen, 18 Einsatzleitern zahlreiche Schaufeln und Äxte für den Einsatz gegen Feuer. Trotzdem wurden Brandausbrüche immer wieder verzeichnet.

Ab 1874 hielt sich der Turmwächter im Gebäude des Rathauses auf, wo er jede Viertelstunde seinen Rundgang um den Turm durchführte. Verzeichnete er irgendwo einen Brandausbruch, so signalisierte er dieses mit einer Lampe der nördlich vom Rathaus befindlichen Feuerwehr. Später wurde ein Feuerwehrturm auf der Postwiese errichtet. 1888 zählte die Kronstädter Feuerwehr 103 Mitglieder und weitere 500 Helfer. Bei der 1901 in Berlin organisierten Ausstellung zur Feuerbekämpfung war auch die Kronstädter Feuerwehrleitung beteiligt.

In den späteren Jahren hat die städtische Feuerwehr ihren  Standort ab 1937 auf einem freien Gelände an Stelle des heutigen Star-Kaufhauses eingenommen.  1936 wurde die Militärfeuerwehr gegründet, die zehn Jahre später in der Fabrikstraße ihren Standort erhielt und sich auch heute dort befindet. Mehrmals wurde diese in den Jahren 1945, 1948, 1968 umorganisiert.

Die in der Ausstellung gezeigten Exponate wie Helme, Kennmarken der Feuerwehrmänner, Wasserschläuche, Löschgeräte mit Schaum, Sauggeräte, Schutzanzüge, Gürtel, Trompeten, aber auch Pokale und Diplome für besondere Einsätze, Kleinmodelle von Löschzügen oder sonstigen Feuerwehrautos, das Kleinmodell eines Trainingsplatzes für die Feuerwehrmänner illustrieren des gleichen die wichtige Rolle, die die Feuerwehr im Alltag zur Rettung von Menschenleben und Sachgütern spielt.