Gedenktafel für Valentin Greff Bakfark enthüllt

An diesem Haus am Rosenanger (Piaţa Enescu) Nr. 8 wurde die Gedenktafel für Valentin Greff Bakfark enthüllt.

Der Text zum Gedenken an Bakfark wurde dreisprachig – rumänisch, ungarisch, deutsch – verfasst.
Fotos: Dieter Drotleff

Für den in Kronstadt im 16. Jahrhundert geborenen Musiker und Lautenspieler Valentin Greff Bakfark  wurde eine Gedenktafel am Kronstädter Rosenanger, am Haus Nr. 8, enthüllt. Damit wurde nun auch in der Heimat Bakfark gedacht, nachdem 1578, zwei Jahre nach seinem Tod, eine Gedenktafel an der Universität Padua enthüllt worden war, um seine Verdienste für die Nachwelt in Erinnerung zu halten. In der Fachliteratur wird als Geburtsjahr  1507 in Kronstadt angegeben. Gestorben ist er samt seiner Familie am 22. August 1576, als Opfer der damals dort wütenden Pestepidemie.

Bezüglich des Geburtsjahres sind  die Dinge nicht völlig geklärt, wie der Historiker Gernot Nussbächer bemerkt. „Nach unserer Hypothese  wurde Valentin Greff etwa im Jahre 1527 in Kronstadt als Sohn eines Lautenspielers geboren. Im Jahre 1536 gelangte er als Knabe an den Hof des Königs Johann Zapolya (1526 – 1540), wo er musikalisch ausgebildet wurde. Nach dem Tode Zapolyas lebte Valentin Greff-Bakfark am Hofe von dessen Witwe Isabella und kam im Frühjahr 1549 an den Hof ihres Bruders, des Polenkönigs Sigismund August II. (1548 – 1571).

In Wilna, der damaligen Residenzstadt Polens, heiratete Valentin Bakfark die Katharina Narbutowna“, schreibt Gernot Nussbächer  in seinem Bakfark gewidmeten Beitrag, erschienen im ersten Band der „Taten und Gestalten“ (1983). Im Herbst 1551 war  er nach Königsberg an den Hof des Herzogs Albrecht von Preußen gezogen, von da ging es schon im Frühjahr des folgenden Jahres weiter nach Italien. Nach seiner dortigen Bekanntschaft mit dem Grafen von Tournon  reiste er nach Lyon, wo 1553 sein erstes Musikbuch „Intabulatura Valentini Bacfarc Transilvani Coronensis“ erschien.  Sein zweites Lautenbuch sollte 1565 in Krakau erscheinen.

Später ist Bakfark wieder in Siebenbürgen am Hofe von Fürst Johann II. Sigismund Zapolya anzutreffen, der ihm eine Besitzung bei Galda de Jos schenkte.  Nach dem Tod von Zapolya zog Bakfark nach Italien, wo er als unabhängiger Musiker wirkte. Seine Werke wurden mehrmals nachgedruckt. Dort starb er später in Padua an  der Pestepidemie. Als Geburtsjahr wurde allgemein  festgelegt, 1507  anzunehmen, was auch auf der dreisprachigen Gedenktafel in Kronstadt vermerkt ist. Der Text lautet: „Valentin Greff Bakfark 1507 Kronstadt – 1576 Padova. In dieser Stadt wurde der bedeutende Renaissance-Musiker ein Virtuose des Lautenspiels und Künstler von europäischem Ruf im XVI. Jahrhundert geboren.“ In der rumänischen Fassung wird der Musiker als Valentin Bakfark, in der ungarischen als Bakfark Balint bezeichnet.

Die Initiative zur Gestaltung dieser Gedenktafel in Erinnerung an Valentin Greff Bakfark ist von der Lokalorganisation des Demokratischen Verbandes der Ungarn (UDMR), dem Verein „Kelemen Lajos“ und dessen Jugendverein ausgegangen. Die Tafel wurde nun am 14. November 2015 in Beisein von Vertretern der Lokalpolitik und aus dem Bereiche der Kultur enthüllt. Somit erhielt der Komponist und Musiker Bakfark auch in seiner Geburtsstadt eine bleibende Würdigung.