Gemeinsame Vorhaben als verbindendes Element

Heldsdorfer treffen sich in ihrem Heimatort

Blasmusik („Heldsdorfer Musikanten“ und Blaskapelle Neudorf/Satu Nou) sowie Volkstanz im Heldsdorfer Gemeidesaal sorgten für stürmischen Beifall und viele Fotos.
Foto: der Verfasser

Für ein Wochenende (11. - 13. August) war in Heldsdorf eine verstärkte sächsische Präsenz zu vermelden. Rund 250 heute in Deutschland lebende Heldsdorfer Sachsen sind mit einem gemieteten Reisebus, mit dem Flugzeug oder mit dem eigenen Pkw in ihr Heimatdorf gereist und folgten somit der Einladung zum Heldsdorfer Treffen, das von der evangelischen Kirchengemeinde Heldsdorf, der Heldsdorfer Heimatortsgemeinschaft und dem in Deutschland aktiven Förderverein Heldsdorf e.V. veranstaltet wurde. Der Gemeindesaal und die evangelische Kirche waren die Mittelpunkte dieses Treffens das dank seinem vielfältigen Programm, den zahlreichen Begegnungen und der guten Stimmung wohl den meisten damit verbundenen Erwartungen gerecht wurde. In den Grußworten, die im bis zum letzten Platz besetzten Gemeindesaal bei der Eröffnung des Treffens gesprochen wurden, war selbstverständlich Heldsdorf das zentrale Thema. Der Heldsdorfer Kurator Karl-Heinz Gross begrüßte die Teilnehmer und dankte allen, die nach zehn Jahren wieder ein so zahlreiches Zusammenkommen in der Heimat ermöglicht hatten. Ansprachen hielten Thomas Georg Nikolaus (Vorsitzender der HOG Heldsdorf), Bürgermeister Ioan Gârbacea, der Vorsitzende des Deutschen Kreisforums Kronstadt, Wolfgang Wittstock, Karl Heinz Brenndörfer, Vorsitzender der HOG-Regionalgruppe Burzenland, Landeskirchenkurator Friedrich Philippi, der Dechant des evangelischen Kirchenbezirks Kronstadt, Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli, der Zeidner und Heldsdorfer Pfarrer Andreas Hartig, der Vorsitzende des Fördervereins Heldsdorf, Dr. Heiner Depner und Ute Hubbes.

In vielen Wortmeldungen wurde die Freude ausgesprochen, dass die Heldsdorfer weiterhin zusammenhalten, dass nun viele von ihnen in Begleitung ihrer Kindern oder Enkel in Heldsdorf waren, um ihnen ihr Heimatdorf, das der jungen Generation nur  aus Erzählungen und Familienfotos bekannt ist, vor Ort zu zeigen. Die Jugend hatte auch ein Festzelt neben dem Gemeindesaal zur Verfügung, für sie, wie auch für alle Teilnehmer, gab es ein interessantes Rahmenprogramm mit Ausfahrten z.B. nach Hermannstadt zum Sachsentreffen oder nach Deutsch-Weißkirch, wie auch Konzerte mit Petra Acker, mit „Trio Saxones“ oder mit den „Heldsdörfer Musikanten“ – eine von Holger Tontsch geleitete Bläsergruppe, die in Deutschland zu den jüngsten siebenbürgisch-sächsischen Kapellen gehört.
Gemeinsame Vorhaben, Engagement für die Gemeinschaft, Interesse für das Leben in der Heimatgemeinde äußern sich für Heldsdorf in vielfältiger Form: vom Fortführen der Tradition (im Gemeindesaal führten spontan einige Paare in Tracht deutsche Volkstänze auf) bis zum Aufruf von Ute Hubbes Infos, Wissen, Erfahrungen über wichtige Ereignisse im privat-persönlichen aber auch gemeinschaftlichen Leben, von Taufe bis Beerdigung zu sammeln und zu dokumentieren. Denn das Alte hat nicht mehr Bestand und droht dem Vergessen preisgegeben zu werden.

Der Förderverein Heldsdorf hatte bekanntlich mit der Herausgabe der Dokumentation „Mein Heldsdorf. Erinnerung an Plätze, Namen, Sprache“ von Hans Karl Zell gezeigt, was in dieser Richtung möglich ist. Für solche Initiativen, für den Einsatz der kleinen evangelischen Kirchengemeinde in Heldsdorf in der Pflege des sächsischen historischen und kulturellen Erbes, für die vielseitige und interessante eigene HOG-Publikation „Wir Heldsdörfer“, für das Zusammenhalten der Heldsdorfer gab es anerkennende Worte, Genügend Gründe zu hoffen, dass solche gemeinschafts- und identitätsfördernde Vorhaben weitergeführt werden.
Der Festgottesdienst am Sonntag bei dem Pfarrer Andreas Hartig predigte, das Konzert in der Kirche in der „Musica barcensis“-Veranstaltungsreihe des Ensembles „Cantate Domino“, die anschließende Lesung von Ina Tartler (Dramaturgin des Stadttheaters Bozen) mit persönlichen Betrachtungen zum Begriff „Heimat“, ein Gang zum Friedhof, die Möglichkeit Schule und Kindergarten zu besichtigen, waren weitere Programmpunkte dieses Heldsdorfer Treffens voller Begegnungen, Erinnerungen und Erwartungen.