Großer und kleiner Fußball

Die gesamte Fußballwelt blickt in diesen Tagen nach Russland. Die erste da ausgetragene WM bietet auch andere Premieren, zum Beispiel der Videoschiedsrichter, der offensichtliche Fehlentscheidungen der Schiedsrichter rückgängig machen kann. Neue Stadien, viele Fans  - überraschend viele aus Südamerika und Afrika – und auch recht viele Tore nach den ersten zwei Etappen der Gruppenspiele, bestärken jene, die, ungeachtet anderer Kriterien, die nichts mit dem Sport zu tun haben, sich für die Vergabe der WM ans größte Land der Welt  entschlossen hatten.
Nach der Gruppenphase folgen nun die Achtelfinalspiele. Manche Favoriten taten sich sehr schwer mit ihrem Start. Dazu gehören Argentinien, Brasilien und auch Weltmeister Deutschland, der sein vorzeitiges Aus buchstäblich in der letzten Spielszene im Spiel gegen Schweden durch ein Bilderbuchtor von Toni Kroos verhindern konnte. Selbstverständlich rechnen alle nun mit einem Sieg der Deutschen gegen Südkorea (Das Spiel fand nach Redaktionsschluss statt). Positiv aufgefallen sind durch ihren offensiven, frischen und technisch starken Fußball Teams wie jene von Mexiko, Kolumbien, Senegal, während kleinere Fußballnationen wie Iran, Marokko oder Costa Rica nur knapp von Favoriten wie Spanien, Portugal oder Brasilien besiegt wurden. Bei den mit vielen Stars in den großen westeuropäischen Meisterschaften spielenden Teams macht sich eine gewisse Müdigkeit bemerkbar, sowohl physisch als auch psychisch. Hoffentlich folgen nun spannende Spiele vor einer begeisterten Zuschauerkulisse. Denn bei einer Nationalelf schlägt das Herz des Fans immer noch schneller und stärker als für eine teuer zusammengekaufte Vereinsmannschaft, auch wenn diese Real Madrid oder Bayern München heißt.
Zeitgleich mit Beginn der Gruppenphase der WM wurde in Kronstadt die vierte Liga beendet. „AS  SR Bra{ov“, der Verein der Fans, der die Initialen von „Steagul Ro{u“ trägt, weil er den Namen selber nicht führen darf, setzte sich souverän durch und schaffte nach einem schwieriger als erwarteten Stichkampf mit dem Meister des Nachbarkreises Covasna, Nemere Ghelin]a, den Aufstieg in die dritte Liga. Die Kronstädter haben bekanntlich seit dem Winter in Florin Stâng² einen neuen Trainer und erfreuen sich auch der Unterstützung durch den Unternehmer Simon Maurer (Inhaber des Immobilienentwicklers „Avantgarden“). Nun soll die Mannschaft auf manchen Positionen verstärkt werden und den Aufstieg in die zweite Fußballliga anpeilen. Wenn es nach den Kronstädtern Fans ging, dann sollte man nur an Kronstädter Spieler appellieren. Die Lösung, die vorübergehend ins Gespräch gebracht wurde, sorgte für Unmut und auch Enttäuschung in der Elf selber. Es hieß, dass AS SR Bra{ov mit einem Verein aus Snagov fusioniere und man so unter einem neuen Namen direkt in die zweite Liga aufsteige.
Darauf hat man zum Glück verzichtet – denn die Fans wollen, dass ihre Elf Schritt für Schritt aus eigener Kraft zum Glanz von einst zurückfindet.