Herbstlandschaften zwischen Stadt und Land

Jugendliche erkunden die Umwelt und Natur Siebenbürgens

Jugendliche aus verschiedenen Städten hatten die Chance, sich kennenzulernen und beim Workshop mitzumachen.

Die Gruppe auf der Zinne Fotos: privat

Zwischen dem 29. Oktober und dem 3. November wurde eine Herbstfreizeit in deutscher Sprache mit dem Thema „Natur zwischen Stadt und Land“ organisiert. Diese Sammlung von besonders spannenden Aktivitäten fand drei Tage in Bekokten, drei Tage in Kronstadt statt und führte neun ganz verschiedene Jugendliche zwischen dem Alter von zwölf und siebzehn Jahren durch die entgegengesetzten Umwelten von Stadt und Land und deren Biodiversität. Mit Hilfe von spannenden Spielen, Wanderungen und Workshops wurden Botanik,  Geografie, Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit besprochen.

Am Sonntagnachmittag ging es los! Mit einem Spiel haben sich die Jugendlichen aus den verschiedensten Städten kennengelernt: es gab Teilnehmer aus Kronstadt, aus Weißenburg, aus Hermannstadt, aus Leblang und sogar aus Bukarest. Mit den Jugendlichen wurde auch das Thema des Menschen und dessen Einfluss auf die Umwelt besprochen, als sie sich das Thema Nachhaltigkeit mit Bildern und Wortigeln angeeignet haben. Beim Einzug der Nacht wurde es wirklich spannend: Es wurde eine Nachtwanderung im äußerst hellen Mondschein veranstaltet, wo-rin alle mehrmals die Gelegenheit hatten, die Augen fest zu schließen und die Geräusche der Nacht auf dem Land zu vernehmen.

Der erste ganze Tag in Bekokten begann mit einem Foto-Workshop: es wurden Zweiergruppen gebildet und nach einigen Be-obachtungen machte man Fotos zum gegebenen Thema, welches immer einen Zusammenhang zu der Natur oder der Umwelt des Landes hatte. Nach dem Mittagessen ging es nach Seligstadt, ein Dorf nicht sehr weit von Bekokten entfernt. Von dort begann eine von einem Geo-Ökologen geleitete informative Wanderung über die Hügel, wo die Jugendlichen die Feldvegetation beobachten konnten und viele neue Informationen darüber erfuhren: sie sahen Wildmöhren, fanden Misteln und pflückten spätblühende Feldblumen. Im Herbstwald angekommen, entdeckten sie einen uralten Baum-Pilz und beobachteten einen atemberaubenden Dachsbau, wo sie auch zwischen den verschiedenen Baumarten des lokalen Waldes differenzierten. Hügel abwärts lernten die Teilnehmer vieles über das Relief, über die Erosionen und über die abgestürzten Abhänge, beobachteten den Sonnenuntergang und, in Bekokten angekommen, verbrachten sie zusammen den Abend an einem Lagerfeuer.

Am letzten Tag in Bekokten erfuhren die Teilnehmer mehr über eine nachhaltige Methode, Kastanienwasser als Waschmittel zu verwenden und legten die bei der Wanderung gesammelten Pflanzen auf spezielles Solarpapier, um Formen der Pflanzen mit Hilfe des Sonnenlichts und des Wassers darauf einprägen zu lassen.

Nach dem Mittagessen ging es mit dem Bus bis Fogarasch und dann mit dem Zug bis Kronstadt. Nach einer Einführung in die deutsche Minderheit in der Kronstädter Gegend verbrachten sie den Abend zusammen im Forum bei einem Filmabend mit Pizza.

Am Mittwochmorgen wurde eine Wanderung auf die „Zinne“ (rumänisch „Tâmpa“) veranstaltet, und man beobachtete die Vegetation und Fauna des Waldes. Wieder in Kronstadt angekommen, gingen die Teilnehmer samt Mitarbeiter zu einem speziellen Garten, wo sie alles über Kompost und dessen Nutzen lernten, mit der Gelegenheit, beispielhaft einen eigenen kleinen Kompost herzustellen. Den Tag beendete man mit dem Kochen von Apfelkompott mit Nüssen und Honig und dann mit dem Abendessen in einem vietnamesischen Restaurant.

Der Donnerstag war den Präsentationen gewidmet: die Jugendlichen arbeiteten zusammen, um das Gelernte dieser Woche im Forum vorzuführen. Das passende Ende zu so einer guten Woche.

Am Freitag machte man noch Abschlussspiele, eine Feedbackrunde, einen Besuch der schwarzen Kirche und dann verabschiedeten sich die Teilnehmer, denn die Herbstfreizeit war vorbei.

Das Projekt wurde veranstaltet vom Jugendzentrum Seligstadt in Kooperation mit dem Deutschen Jugendforum Kronstadt und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt, unterstützt durch das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), gefördert mit Mitteln des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland.