Kein Alltagstheater

„Tägliche Tage“ des Duo Bastet wurde in der Redoute aufgeführt. Foto: Ralf Sudrigian

Das Kronstädter „Duo Bastet“, das heißt Carmen Elisabeth Puchianu und Robert Gabriel Elekes, beteiligten sich am EuroArt-Jugendtheaterfestival mit der Aufführung „Tägliche Tage“ nach Samuel Beckett. Das Stück eignet sich eher als „Festivaltheater“ und nicht als „Unterhaltungstheater“, weil solche innovative Adaption und Regie sowie Elemente des Körper- und Tanztheaters wohl nicht den Erwartungen des üblichen Theaterpublikums entsprechen.

In „Tägliche Tage“ spricht Winnie (Carmen Puchianu) mit ihrem verstorbenen Ehemann Willie (Robert Elekes). Sie befindet sich auf einer Erhebung (Berg?) in einem Loch oder ist halb begraben – er in einer anderen (Gedanken)Welt, also überall und nirgendwo. Eigentliche Handlung gibt es keine – nur Winnies ermüdendes Gerede mit Nostalgie, Selbstmitleid, Sehnsucht und Enttäuschungen über Gott und die Welt und vieles andere was noch hinein interpretiert werden könnte.

Darauf antwortet Willie recht einsilbig in Sätzen dafür aber expressiv durch Körpersprache, Pantomime und sogar Tanz in einer Sequenz. „Tägliche Tage“ zeigte eine starke schauspielerische Leistung von Elekes. Carmen Puchianu holte ein Maximum heraus aus einer statischen Gestalt, die nicht so sehr Absurdes äußerte, sondern sich eher in ein Geschwätz verliert über Verzweiflung, Monotonie, Alltag, Alleinsein – sie hat tägliche Tage zu leben, keineswegs glückliche Tage. Für die Theaterliebhaber war es eben kein Alltagstheater.