„Nicht etwas tun müssen, sondern wollen“

Apollonia-Hirscher-Preis für das Jahr 2017 an Werner Lehni verliehen

Der Festakt der Preisverleihung vereinte (v.r.n.l.) Werner Lehni als Preisträger, Thomas [indilariu, Vorsitzender des Ortsforums, Laudator Dr. AlbrechtKlein. Foto: der Verfasser

Es ist schon Tradition, dass die jährliche Verleihung des Apollonia-Hirscher-Preises  nicht nur Freunde des Geehrten, sondern auch ein zahlreiches Publikum zu der Festlichkeit anzieht, um diesem die wohlverdiente Anerkennung und Ehrenbezeugung zu erweisen. So auch am Dienstag, dem 3. Juli l.J., als die Verleihung des Preises zum 18. Mal stattgefunden hat. Werner Lehni, langjähriger Kirchenkurator in Bartholomae, ein Mensch, der sich stets für seine Mitbürger eingesetzt hat und dieses nicht aus der Überzeugung, etwas tun zu müssen, sondern etwas tun zu wollen. Der Preis, der den Namen der bedeutendsten Frau der Kronstädter Geschichte - Apollonia Hirscher, die vor der Mitte des 16. Jahrhunderts da gelebt und gewirkt hat -trägt, wurde ursprünglich vom Demokratischen Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt und den Heimatortsgemeinschaften Kronstadt und Bartholomae in Deutschland gestiftet und wird für hervorragende Leistungen an der Gemeinschaft verliehen. Nun ist es das Kronstädter Ortsforum, des sen Vorstand den Preisträger bestimmt und gemeinsam mit der Heimatgemeinschaft der Kronstädter in Deutschland die Verleihung vornimmt. Die Wahl fiel nun auf Werner Lehni, langjährigem Kurator der Bartholomäer Kirchengemeinde, der immer bescheiden für die Gemeinschaft, in der Nachbarschaft, in der Gemeindevertretung, im Presbyterium, bei den Männerabenden, als Chormitglied,  gewirkt, sich nach der Wende für den Aufbau der Forumsstrukturen eingesetzt hat. Er wurde als Mitglied des ersten Stadtrates von Kronstadt berufen, und gemeinsam mit seinen damaligen Amtskollegen soll laut Absicht der Stadtleitung diesen die Ehrenbürgerschaft zugesprochen werden. Die Gemeinschaft, die den Preis vereiht, ehrt nicht nur die Person sondern durch diese auch sich, wie Thomas Șindilariu, Vorsitzender des Kronstädter Ortsforums, betonte, der die anwesenden Teilnehmer an dem Festakt begrüßte und diesen für ihre Anwesenheit dankte.

Die Verdienste und der Lebenslauf von Werner Lehni wurden ausführlich in der Laudatio (siehe Seite 3) von Dr. Albrecht Klein hervorgehoben. Anschließend überreichte Thomas Șindilariu dem Preisträger die Plakette, das Diplom und die Dotation und vermittelte auch den Glückwunsch der Kronstädter Heimatgemeinschaft. In kurzen, ergreifenden Worten dankte Werner Lehni für diese hohe Anerkennung wobei er die Worte der Physikerin   Maria Sklodowska Curie  stets als Leitfaden vor sich hatte: „Wir dürfen nicht hoffen, eine bessere Welt zu erbauen, ehe nicht die Individuen besser werden. In diesem Sinn will jeder von uns an seiner eigenen Vervollkommnung arbeiten, indem er auf sich nimmt, was ihm im Lebensganzen der Menschheit an Verantwortlichkeit zukommt, und sich seiner Pflicht bewusst bleibt, denen zu helfen, denen er am ehesten nützlich sein kann“. Schätzende Worte für den Geehrten sprachen auch Stadtratsmitglied Arnold Ungar, Kirchenlektorin Ingeborg Filipescu, Altdechant Pfarrer Klaus Daniel, der ausgehend von dem italienischen Dankwort „Grazia“, das eigentlich „Gnade“ bedeutet, hervorhob:  “aus Gnade sind Sie was Sie sind. Durch Dank ehrt man eine Persönlichkeit. Wir danken Ihnen, was Sie für die Gemeinschaft als Kurator getan haben. Sie sind einer von denen die nicht etwas für die Gemeinschaft tun müssen, sondern wolllen“. Es wurde seitens der Teilnehmer der verstorbenen Preisträger Gernot Nussbächer und Eugen Bruss gedacht. 


Die beiden begnadeten Musiker Elena (Violine) und Paul Cristian (Klavier) ehrten Werner Lehni mit Einlagen von Mozart. Die Festlichkeit wurde wie üblich mit einem Glas Sekt abgeschlossen,  bei dem dem Preisträger noch-mals von allen Teilnehmern herzliche Glückwünsche ausgesprochen wurden.