Originelle elektrische Rennwagen

Jugendliche aus Kronstadt haben erste Monopostos des Landes gebaut

Mini-Formel 1-Rennen im Schulhof des „Grigore Moisil“-Informatik-Nationalkollegs Kronstadt

Die Schüler haben ihre Monopostos im Sportsaal der Universität Transilvania gebaut

Hydra, Firewheels (Feuerräder) und Phoenix. So heißen die drei Mannschaften des Pilot-Projekts „Info Car Race“, die in den Sommermonaten dieses Jahres die ersten von Jugendlichen gebauten elektrischen Rennwagen kennzeichnen. 30 Schüler des Kronstädter „Grigore Moisil“-Informatik-Nationalkollegs haben im Juli an einem theoretischen Kurs teilgenommen, der von Spezialisten der Gesellschaft Siemens Software Industry abgehalten wurde. Hier haben sie gelernt, anhand eines 3D-Programms einen virtuellen Rennwagen herzustellen. Zwei Wochen später kamen schon die Bestandteile und sie konnten sich an die Arbeit machen. In vielen großen und kleinen Schachteln lagen Räder, Batterien, Schraubenmuttern, Kabel und vieles mehr. Dazu gab es eine Bedienungsanleitung. Die ganzen Ferien über haben die Schüler Sicherungen gekoppelt, geschraubt, programmiert um die Monopostos, das sind einsitzige Rennwagen mit unverkleideten Rädern, auf der Piste fahren zu sehen. Zum Schulanfang, am 11. September, konnten sie dann stolz ihre Produkte vor allen Lehrern, Kollegen, Eltern und Interessierten vorstellen. Ein Mini-Formel 1-Rennen im Schulhof begeisterte das Publikum. Die drei Rennwagen haben identische Bestandteile, die von der Firma Siemens Industry Software gestiftet  wurden. Einzigartig an jedem wird allerdings die Karosserie sein, die bald fertiggestellt sein soll, sowie der Anbau von Batterie-Temperatursensoren, Verbrauchs- oder Geschwindigkeitsmessfühlern. Weitere Besonderheiten was Sicherheit, die Datenspeicherung oder Umweltfreundlichkeit betrifft, sind aufgelistet und könnten umgesetzt werden.

Dabei ist jede Gruppe bestrebt, das beste Modell zu gestalten, zumal sie am 23. September dieses Jahres gegeneinander beim „IET Formula 24+“-Rennen antreten werden. Dieses ist das erste Rennen seiner Art in Rumänien und wird auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Coresi Shopping Center stattfinden. Den Gewinnern steht die Teilnahme am internationalen „IET Formula 24+”-Rennen in Großbritannien vor, das im Oktober stattfinden wird und das für Schüler und Studenten bis 25 Jahren offen steht. Außer dem Rennen wird die Kronstädter Jury am 23. September auch theoretische und praktische Proben bewerten. Die Kommunikationsstrategie, wie jedes Team sein Produkt und dessen Eigenart an die Öffentlichkeit bringt, sei es durch Zeitungsartikel, oder neue Medien wie Facebook oder Twitter, soll ebenfalls eine Rolle spielen. Auch wenn sie unterschiedlichen Teams angehören und sich wahrscheinlich jeder die Reise nach Großbritannien wünscht, haben die Schüler einander unterstützt die Geräte aufzubauen. Fachliche Betreuung erhielten sie von Spezialisten der Firma Siemens Industry Software, die von der Benutzung des nötigen Computerprogramms, bis hin zum Umsetzen der Theorie und dem Bau des Wagens dabei waren, sowie von Studenten des Teams BlueStreamline seitens der Transilvania-Universität, die einzige rumänische Studenten-Gruppe, die einen Monoposto gebaut hat für die Teilnahme am internationalen Konstruktionswettbewerb “Formula Student”, ebenfalls in England. Auch auf die Unterstützung und Koordination seitens ihrer Lehrer konnten die Schüler immer bauen.

Vor der ersten öffentlichen Schau im Schulhof wurden die Wagen auf dem Probegelände MasterKart Ghimbav in Weidenbach getestet. Der Elektromotor verleiht dem Einsitzer eine Geschwindigkeit von knapp 42 Kilometern pro Stunde. Jeder Schüler durfte eine Runde mit dem „Eigenprodukt“ fahren, jede anderthalb Stunden war allerdings ein Batterienwechsel nötig. „Diese Erfahrung war sehr schön und hilfreich für mich. Ich konnte meine theoretischen Kenntnisse praktisch einsetzen und Informationen aus unterschiedlichen Bereichen wie Mathematik, Physik oder Informatik für dasselbe Projekt anwenden“ sagt Cristian Panaite, Leiter der Hydra-Arbeitsgruppe.
Info Car Race wurde von der Gemeinschafts-Stiftung Kronstadt/ „Fundaţia Comunitară Braşov“ durch den „Ştiinţescu“- Fond mit 12.000 Lei gefördert und durch die Rumänisch-Amerikanische Stiftung unterstützt. Siemens Industry Software und weitere Unternehmen kamen für das Pilot-Projekt auch finanziell auf. Der „Ştiinţescu Fond“ ist bestrebt die junge Generation für exakte Wissenschaften zu begeistern und unterstützt 2017-2018 zehn Teams von STEM-(Science, Technology, Engineering, Mathematics)-Begeisterten, die die Welt der Wissenschaft auf umgängliche Weise erforschen.