SPOTECHO: Rapid und CSMS Jassy überraschen

Nach 21 Spieltagen befindet sich der FC Kronstadt auf dem 11. Platz mit 24 Punkten, also nur 4 Punkte entfernt von Platz 13, den Gaz Metan Mediasch belegte, und der bereits den Abstieg bedeutet. Oţelul Galaţi und Ceahlăul Piatra Neamţ scheinen immer weniger Hoffnungen auf den Verbleib in der ersten Liga zu haben. Paradoxerweise ist Schlusslicht CFR Klausenburg noch nicht ganz am Ende und hofft, dass der Mega-24-Punkte-Abzug  nicht endgültig bleibt und vom Internationalen Sportgericht annulliert wird.

Es ist in der Tat schwer verständlich, wie durch Entscheidungen außerhalb des Spielfeldes einer Mannschaft 24 Punkte, das heißt acht errungene Siege, aberkannt werden. Die Spieler sind wirklich, zusammen mit den Zuschauern, die letzten die für finanzielle Vergehen oder andere administrative Fehler der Klubleitung als schuldig zu erklären sind. Sie büßen nun dafür und für manche von ihnen, wie auch für den neuen Trainer Eugen Trică, stellt sich die Frage: lohnt es sich noch überhaupt nach so einer Katastrophe, sich gegen den am grünen Tisch entschiedenen Abstieg aufzubäumen?

In dieser Meisterschaft scheint sich viel zu viel außerhalb des Spielrasens entschieden zu haben. Klubs gehen in Insolvenz und können nicht mehr alle ihre Spieler bezahlen, die nun aus dem Aufgebot entfernt oder billig verkauft werden. Außerdem ist ihre Teilnahme an der Champions oder Euro-League unmöglich, selbst wenn sie sich dieses Recht auf sportlichem Wege erkämpft haben. Landesmeister Steaua muss sein Logo und seinen Namen ändern und heißt vorläufig FC Steaua SA, was seine Fans, zusätzlich zu den Unzufriedenheiten mit dem noch inhaftierten Klubboss Gigi Becali, erzürnt und vom Stadion fernhält.

Der Landesmeister tut sich in der Rückrunde schwerer als erwartet und zehrt noch von seinem Sieben-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger Petrolul Ploieşti und ASA Neumarkt. Ein Grund könnte sein, dass Trainer Gâlcă nach Saisonende keine Vertragsverlängerung von Becali erhält. Da hat Reghecampf, nach seinem Intermezzo in der arabischen Fußballszene, die besseren Karten. Unter diesen Umständen und nach dem Weggang der Leistungsträger Sânmărtean, Szukala und Keşeru, ist es verständlich, dass die neue Steaua eher im Schongang auf den dritten aufeinanderfolgenden Titel hinsteuert. Um aber in der Champions League zu spielen, braucht es eine radikale Steigerung des Einsatzes und der Spielqualität. Diese Elf würde dieses Ziel nicht schaffen.

Außer ASA und CSU Craiova gehören noch Rapid und CSMS Jassy zu den Überraschungen dieser Meisterschaft. Die Moldauer sind beim vierten aufeinanderfolgenden Sieg und haben die Abstiegszone verlassen. Die Bukarester Eisenbahner mit Trainer Pustai und einer bunt zusammengewürfelten Elf um die Rapid-Symbole Pancu, Daniel Niculae und Săpunaru, angefeuert von ihren heißblütigen Fans werden wohl auch den Klassenerhalt schaffen.