Von Vlogging bis Nirvana - die 9. Nummer der „Clique“ ist da

Interessante Themen in der Schülerzeitschrift des Honterus-Lyzeums

Clique, die Zeitschrift der Schüler des Johannes-Honterus-Lyzeums Kronstadt, ist vor Kurzem erschienen und bietet spannenden Lesestoff. Ein gelungenes Layout mit vielen Bildern, interessante Artikel und vielfältige Themen, sind in Nummer 9 der Clique zu finden. Es sind, laut der Redaktion, „verschiedene Perspektiven über gewöhnliche und außergewöhnliche Dinge unserer Welt“, über die die jungen Journalisten in dieser Nummer schreiben. Man hätte gerne mehr davon gelesen, aber leider umfasst die Zeitschrift dieses Mal nur 13 Seiten.

„Niemand hätte geglaubt, dass sich die Welt so schnell wie heutzutage entwickeln könnte“- so beginnt der Leitartikel der Clique. Es ist wahr: vor einigen Jahren hätte niemand etwas von den Begriffen „Selfies“, „Facebook“, „Google“ oder „Vlogging“ verstanden. Heutzutage sind es Begriffe, die einfach zum Alltag eines Schülers gehören und „cool“ sind. Interessant ist auch, dass einerseits ultra-neue Konzepte wie zum Beispiel  „Hackschooling“ oder „Slacklining“ vorgestellt werden, und andererseits der Musikstil Grunge, der in den 90er Jahren Furore machte. Oder der, in den 70er Jahren umstrittene US-Schriftsteller deutscher Abstammung Charles Bukowski, der aus den amerikanischen Buchhandlungen am meisten geklaute Autor.

„Hackschooling“ und „Slacklinig“

Einen interessanten Artikel schreibt Luana Gödri über Hackschooling, einem in Rumänien eher utopischen Prinzip, das sich auf die Idee stützt, dass jeder Schüler entscheiden kann, was er lernen will. Der Artikel weist darauf hin, dass auf der Youtube-Seite „TED“ spannende Vorträge zu diesem Thema zu finden sind. Über das Leben, das sich Jugendliche heutzutage kaum ohne Facebook, Emoticons, Selfies und Google vorstellen, schreibt Sarah P²zitor. Ein anderer Artikel über das virtuelle Leben, von Beatrixe Bere{ unterschrieben, widmet sich dem Vlogging, einem Video-Tagebuch, das man im Netz veröffentlicht. Mit Hilfe einer Videokamera filmt man, was man während des Tages tut, stellt alles in einen 10-minütigen Video zusammen und lädt es auf Youtube. Über den Kaffee, der seit dem 15. Jahrhundert ein beliebtes Getränk ist, schreibt Diana Alexe. Und Ilinca Bucur widmet ihren Artikel dem Slacklining.

Für diejenige, die es noch nicht wissen: der Begriff, den man schwer ausspricht, steht für eine extreme Sportart, in der die Bergsteiger Seile zwischen zwei Felsen legen und darauf „spazieren“. Slacklinig ist „cool“, aber noch cooler ist Simona Halep, die als Vorbild für viele Jugendliche gilt. Anhand von Zitaten, außergewöhnlichen Tatsachen und „Fun Facts“ veröffentlicht Tora Bădulescu ein Portrait der beliebten Tennisspielerin. Wir erfahren zum Beispiel, dass Halep, im Gegensatz zu Maria Sharapova, eine der leisesten Spielerinnen der Welt ist. Aber es gibt auch ältere Sachen, die cool sind, wie zum Beispiel Grunge, dem Anfang der 90er Jahre sehr populären Musikstil, der Bands wie Nirvana, Pearl Jam oder Soundgarden hervorgebracht hat und dem Luana Gödri, einen Artikel widmet. Auf der lezten Seite schreibt Paul Binder einen Rückblick auf die Gala der Honterus-Absolventen 2013, der auch als Reklame für die Edition 2014 (die im Dezember stattfand) gedacht wurde.

Ohne Honterusgeschichten

Die Themen der „Clique Nummer 9“ sind interessant und die Artikel gut dokumentiert, aber der jetzigen Ausgabe der Zeitschrift fehlt das gewisse Etwas, das sie von anderen Schülerzeitschriften unterscheiden müsste. Es fehlen Artikel aus dem Schulalltag, Interviews mit Lehrern, Berichte und Fotos von Veranstaltungen in der Schule. Alle Artikel laden zu mehr Recherche oder zum Nachdenken ein. Trotzdem haben die jungen Redakteure ausschließlich aus dem Internet dokumentiert. Journalismus bedeutet nicht nur im Internet zu recherchieren, sondern auch vor Ort zu sein, wenn etwas wirklich passiert und darüber zu berichten.

Umso geographisch „näher“ das Geschehene ist, desto interessanter ist der Artikel für die Leser, deshalb würden etwas mehr „Honterusgeschichten“ der Clique auf keinen Fall schaden. Die Redaktion der Clique besteht jetzt aus Diana Alexe, Ilinca Bucur, Laura Caza, Luana Gödri, Sarah Păzitor und Tora Bădulescu. Chefredakteurin ist Beatrixe Bereş, während Victor Balaban für das Layout verantwortlich ist. Für die Korrektur dieser Nummer waren Deutschlehrerinnen Carmela Gall und Sabine Morres zuständig. Ein Exemplar kann bei der Redaktion erworben werden und kostet 5 Lei.