WANDERN: Im Teufelsgraben

Passend zu seinem Namen, sieht es im Teufelsgraben recht wild aus.

Das alte Forsthaus ist verlassen, aber nicht ganz zerstört.

Keine Brücke, sondern eine Talüberführung der aus der Schulerau kommenden Wasserleitung
Fotos: Ralf Sudrigian

Nicht fern von der Schulerau, in Richtung Rosenau, gibt es ein Tal, das den deutschen Namen „Teufelsgraben“, (rumänisch Râpa Dracului) trägt. Heinrich Wachner bezeichnet es in seinem „Kronstädter Heimat- und Wanderbuch“ als „eine in Kalkstein eingeschnittene, wilde Waldschlucht (…), wo das Wasser streckenweise unterirdisch strömt“. An einer anderen Stelle fügt er dieser Gegend das Beiwort „düster“ hinzu.

Zum unteren Teil des Teufelsgrabens gelangt man aus der Schulerau, wenn man dem mit blauen Punkt markierten Weg folgt, der (ohne entsprechende Kennzeichnung) rechts vor der Talsta-tion der Sesselbahn auf den Schuler beginnt. Nachdem man rund eine halbe Stunde zurückgelegt hat und die Wolfsschlucht-Skipiste überquert hat, trennt sich der blaue Punkt vom roten der zum Goldloch führt. Es geht bergab bis man zu einem verlassenen Forsthaus an einer Wegkreuzung bei Poiana Cerbului (800m Höhe) stößt. Das blaue Band führt da zunächst auf einem Forstweg zum Teufelsgraben. Es fällt sofort auf, dass das Bachbett neben dem Weg trocken ist. Es ist versickert. Weiter oben führt dann der Weg mitten durchs Wasser, das aus der Schulerau kommt und das heute in bedeutend geringerer Menge sein dürfte, wenn man an den Wasserverbrauch der zahlreichen Hotels und Restaurants denkt. Solches Abwasser wird heute unterirdisch abgeführt, was die zahlreichen Kanaldeckel im Hentschelgraben belegen.

Der Teufelsgraben ist ein schattiges, verwinkeltes, wildes Tal. Leider trifft man da auch auf PET-Flaschen, Traktorreifen und sogar Fetzen, die der Bach nach heftigen Regen hergespült hat. Unberührte Natur ist das leider nicht mehr. Am oberen Ende trifft man auf die Stelle, wo der Glasergraben (Valea Sticlăriei) sich mit dem Hentschelgraben (Valea Poienii) vereint. Von da bis zurück zur Schulerau (Talstation der neuen Sesselbahn der Wolfsschlucht) ist es durch den Hentschelgraben noch rund eine Stunde Wanderzeit.

Bemerkenswert ist, dass man unweit der Schulerau, trotz Neubauten, noch das eine oder andere Reh beobachten kann, für die im Wald Futterkrippen aufgestellt wurden. Oder dass man, jetzt im Herbst, auf Leute stößt, die Pilze (Hallimasch) sammeln, nicht in Körben oder Tüten, sondern in großen Tragtaschen.