WANDERN: Urlătoarea bei Ciucaş

Beim Urlătoarea-Wasserfall hält sich das Getöse des Wassers in Grenzen.

Hier kann man wort-wörtlich „auf dem Wasser schreiten“.

Tische, Bänke und Feuerstellen erwarten die Touristen.
Fotos: der Verfasser

Das Gebiet um die Gemeinde Vama Buzăului am Fuße des Krähenstein/Ciucaş-Gebirges profiliert sich in den letzten Jahren immer mehr als eine Alternative zu der viel bekannteren und besser besuchten Region Bran-Moeciu, bekannt als eine der Vorzeigebeispiele des rumänischen Dorftourismus. Außer der malerischen Landschaft und den benachbarten Bucegi- und Königstein-Gebirgen ist dort das „Dracula-Schloss“ (die Törzburg) ein zusätzlicher „Touristenmagnet“.
Für Vama Buzăului (rund 50 km von Kronstadt in Richtung Buzău, mit Abzweigung nach rechts von der DN10 nach der Ortschaft Brădet) sind das Ciucaş-Gebirge und das in den letzten Jahren da eingerichtete Wisent-Reservat Hauptgründe, diese Gemeinde zu besuchen. Auch da entstehen Gasthäuser, aber nicht in der schon störenden Dichte wie sie bei Bran verzeichnet wird. Die Gemeinde hat in den Tourismus investiert, ein Infozentrum eingerichtet, die lokale Gastronomie und Folklore über verschiedene Veranstaltungen gefördert. Außerdem wurden da Lager für Bildhauer organisiert – manche der Skulpturen kann man entlang des Weges auch heute noch sehen.

Bekannter als die letzten Spuren, die an den Verlauf der alten Grenze zu Österreich-Ungarn erinnern oder als die kaum erkennbaren Ruinen einer Ritterburg bei Tabla Buţii ist der Wasserfall, der den Namen „Urlătoarea“ (die „Dröhnende“) trägt. Es handelt sich um eine Anreihung von sieben bis neun Quellen mit das ganze Jahr über konstanter Wassermenge und -temperatur. Der eigentliche Wasserfall ist nicht so hoch und beeindruckend wie bei dem gleichnamigen Wasserfall im Bucegi-Gebirge bei Buşteni. Das Besondere ist der Wasserschleier, der auf dem schrägen Kalkstein mit rötlicher Färbung abperlt und auf dem man mit wasserfesten Schuhen auch schreiten kann. Der Weg zum Wasserfall, den man auch mit dem Pkw zurücklegen kann, ist nicht markiert, aber mit braunen Tafeln mit dem Namen und dem Wasserfall-Symbol gut ausgeschildert. Man durchquert die gesamte Gemeinde auf der asphaltierten Hauptstraße und folgt dem Buzău-Bach bis zum Punkt La Răscruce, wo ein Forstweg zum nahen Wasserfall führt. Die Gegend ist sauber, auch, weil da Picknick-Stellen eingerichtet sind.

Ralf Sudrigian